Werkstatt zum Wohlfühlen

Gewerbebau Ein modernes Firmengebäude schont die Umwelt, senkt die laufenden Kosten und sorgt für ein angenehmes Arbeitsklima in den Räumen. So bauen Sie richtig.

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    © Hahner Stahlbau
    Stahlbauunternehmer Bernhard Hahner hat sein Firmengebäude energetisch auf den neuesten Stand gebracht.
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    © Regnauer
    „Ein Neubau muss die Betriebsabläufe fördern.“Michael Regnauer, Spezialist für nachhaltige Gewerbebauten.

Werkstatt zum Wohlfühlen

Den eigenen Energiebedarf für das Firmengebäude komplett selbst zu decken, das ist das Ziel von Bernhard Hahner, Inhaber der Stahlbau Hahner GmbH & Co. KG in Petersberg-Böckels, eines der führenden Stahlbauunternehmen in Hessen. Um das zu erreichen, hat er sein Bürogebäude und die Werkstatt umgebaut und energetisch saniert. Den Strom für das Unternehmen produziert er inzwischen selbst, bei der Heizenergie „sind wir auf dem besten Weg“, sagt der Unternehmer.

Hahner ist selbst Spezialist für Gewerbebauten, und er stellt fest, dass seine Kunden immer häufiger bei der Planung von Firmengebäuden auf Nachhaltigkeit, Energiesparen und den Wohlfühleffekt für Mitarbeiter Wert legen. Kein Wunder, denn nachhaltiges Bauen schont die Umwelt und spart gleichzeitig bei den laufenden Unterhaltskosten für die Immobilie, und zwar ganz besonders im Gewerbebau.

Hohe Betriebskosten

Über den Lebenszyklus eines Gebäudes betrachtet, also von der Planung bis zur Entsorgung, machen die Betriebskosten der Immobilie rund die Hälfte der Gesamtkosten aus. Bauherren, die klug planen, den Bedarf richtig einschätzten, Bauhülle, Haustechnik und Gebäudemanagement aufeinander abstimmen, können einen großen Teil der Folgekosten einer Immobilie einsparen. Das schlägt direkt auf das Betriebsergebnis durch und wirkt sich günstig auf das Eigenkapital aus.

Entscheidend für den wirtschaftlichen Bau und Betrieb des Gebäudes ist die sorgfältige Planung. Michael Regnauer, Geschäftsführer der Regnauer Fertigbau in Seebruck, rät allen Bauherren zu einem genauen Pflichtenheft. Darin sollten Fragen zur Arbeitsplatzgestaltung, zu Arbeitsabläufen oder zu geplanten Erweiterungen geklärt sein. „Danach gibt eine erste Kostenaufstellung Klarheit, was bei den finanziellen Möglichkeiten des Bauherrn umzusetzen ist“, so Regnauer.

Unterschiedliche Baumaterialien

Eine energieeffiziente Gewerbeimmobilie kann mit Stahl, Stein oder Holz gebaut werden. Den Ausschlag für ein Material geben in der Regel die persönliche Vorliebe, die berufliche Nähe, die nachbarliche Bebauung, der Zeit- und Kostenrahmen sowie der gewünschte Grad der Flexibilität. Steht wenig Zeit zur Verfügung, bietet sich eine Bauweise aus vorgefertigten Elementen, meist aus Stahl, an. Müssen große Flächen stützenfrei überspannt werden, ist eine Konstruktion aus Holz-Leimbindern die richtige Wahl. Ist mit späteren An- oder Umbaumaßnahmen zu rechnen, bringt eine einfach gehaltene Stahlkonstruktion die größten Vorteile.

Bernhard Hahner hat durch den Umbau seines Bürogebäudes die Nutzfläche auf 1000 Quadratmeter verdoppelt, er braucht aber nicht mehr Heizenergie als vorher, dank einer besseren Dämmung. Sein neuestes Projekt ist eine Hackschnitzelheizung, mit der er die Holzpaletten verfeuern kann, die als Verpackungsmaterial angeliefert werden. Bisher musste er diese kostenpflichtig entsorgen, nun will er seinen Heizbedarf komplett mit dem Abfallholz decken.

Sein Team arbeitet in hellen Wohlfühl-Büros und der gut temperierten Werkstatt, die ohne Klimaanlage auskommen, weil die Sonnenschutzverglasung ein Aufheizen verhindert. Ein Ingenieurbüro erarbeitete ein exaktes Energiekonzept, dafür hat Hahner sogar Fördermittel über die KfW erhalten. Nur die vom Gesetzgeber geforderten Anforderungen zu erfüllen, erschien ihm nicht zukunftsgerecht.

reinhold.mulatz@handwerk-magazin.de

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