Öffentlichkeitsarbeit: Perfekte PR für Betriebe

Social Media oder Lokalzeitung? Wie kommt man in die Presse? Was sind Kardinalfehler? Woher weiß man, was die Menschen interessiert? Praktische Tipps für Handwerksunternehmer.

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    Werbung für den eigenen Betrieb übers Internet ist eine immer beliebtere Form der Öffentlichkeitsarbeit.
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    „Wer keine News hat, soll auch nichts versenden.“ Michael Jansen, Chef der Kölner Agentur jansen! Komm.

Werbung in eigener Sache

Malermeister Volker Geyer spricht Klartext: „Durch Internetmarketing generiere ich 80 Prozent meiner Neukunden. Dank meiner Kommunikationsanstrengungen wächst mein Umsatz jährlich um 30 Prozent“, so der Handwerksunternehmer aus Wiesbaden. Volker Geyers Website malerische-wohnideen.de besuchen jeden Monat 100000 Besucher und rufen dabei 250000 Seiten ab. Er schreibt in einem Blog, veröffentlicht dort etwa Bilder seiner zufriedenen Kunden und zeigt auf dem modernen Social-Media-Bilder-Portal Pinterest Bilder seiner kreativen Arbeiten. Das kommt gut an.

Was Geyer kann, können andere auch. Denn wer nicht kommuniziert, verschenkt Umsatzpoten-ziale. Selbst kleine und mittelständische Unternehmen können mit überschaubaren Mitteln große Sprünge machen. „Produkte, Unternehmen oder Ideen brauchen Öffentlichkeit für ihren Erfolg. Gerade wer mit seiner Kommunikation ganz vorne anfängt, kann sich mit wenig Aufwand, aber einer präzisen Anleitung eine solide Kommunikationsgrundlage schaffen“, sagt die erfahrene Hamburger Kommunikationsberaterin Kathrin Behrens.

Die Umsetzung ist gar nicht schwer, wie PR-Profi Michael Jansen weiß. Der Kölner hat eine Anleitung für die Kommunikation mit der Presse zusammengetragen, die jeder Handwerker sofort umsetzen kann (siehe „In 7 Schritten zum Erfolg“). Dabei gilt es, zuerst zu überlegen, was man kommunizieren will. Anlässe gibt es genug. Chefs sollten dabei versuchen, in den Themen, mit denen sie an die Öffentlichkeit gehen, das Besondere zu suchen. Eine Pressemitteilung beispielsweise muss eine Nachricht enthalten, die von allgemeinem Interesse ist. Und das ist immer Neues, Ungewöhnliches oder Überraschendes.

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PR ist keine Einbahnstraße

Anlässe für eine Kommunikationsmaßnahme sind etwa ein neues Produkt oder neue Entwicklungen. Das können aber genauso wichtige Zahlen aus dem Unternehmen sein, ein Jubiläum, Investitionen, die Schaffung von Arbeitsplätzen oder Auszubildende mit einer guten Abschlussnote. Schließlich Events, an denen sich der Betrieb beteiligt, Auszeichnungen oder soziales Engagement.

Wer einmal angefangen hat, sollte regelmäßig liefern und auf Rückfragen immer antworten - selbst, wenn es sich um Kritik handelt. „Wenn man sich auf Kommunikation eingelassen hat, dann muss man auch zuhören, andere Meinungen akzeptieren“, rät Volker Geyer. Und das gilt besonders für soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter, die ja von Zwei-Kanal-Kommunikation in allen Formaten wie Text, Bild und Bewegtbild leben.

Wichtig ist allerdings, dass Unternehmer bei allen ihren Themen nicht nur ehrlich, sondern auch authentisch zum „Publikum“ - Kunden, Lieferanten, Verbände - sprechen. „Wir sind Handwerker und keine Schriftsteller. Unsere Leser verzeihen uns sicher eher einen Rechtschreibfehler als eine beschönigende Aussage“, erklärt Malermeister Geyer. Und ergänzt: „Zu einer authentischen Kommunikation gehört auch Emotion. Man muss als Handwerker nicht den sachlichen Stil eines Nachrichtensprechers pflegen“. Da darf es dann ruhig mal menscheln.