VW Amarok Canyon: Elefant im Porzellanladen

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Stefan Haase, Tiefbauunternehmer aus Langenfeld, findet den Pickup optisch ansprechend, aber etwas unpraktisch.

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    Schickes Auto, aber etwas zu klotzig: Bauunternehmer Stefan Haase findet den Volkswagen Amarok Canyon zu überkandidelt für seinen Berufsalltag.
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    Wuchtig: Die luxuriös ausgestattete Version des Pickup wirkt amerikanisch groß.

Elefant im Porzellanladen

Ein fachmännischer Blick genügt: „Der taugt nicht als Baustellenfahrzeug“, stellt Stefan Haase fest, während er den wuchtigen Amarok Canyon aus dem Hause Volkswagen unter die Lupe nimmt.

Die Mischung aus Pickup und Geländewagen parkt auf einem Baugrundstück in Langenfeld, direkt neben den Büroräumen der Firma Haase-Bau Gmbh & Co. KG. Stefan Haase leitet das Tief- und Straßenbauunternehmen in dritter Generation seit 2006, gemeinsam mit seiner Frau Susanne. Die Ladefläche sei zu klein, befindet der Bauingenieur. Außerdem fehle dem Modell eine Anhängerkupplung.

Bauunternehmer Stefan Haase klettert ins Innere. Die Ausstattung findet er sehr schick. „Allerdings geht es am Bau nun mal dreckig zu“, sagt Haase, während er den Pickup auf dem Weg zur nächsten Baustelle in Hilden durch teils enge Kurven lenkt. Verschmutzte Arbeitsschuhe oder die staubigen Hosenböden seiner Mitarbeiter würde er den edlen Leder­sitzen lieber nicht zumuten.

Herr Haase, so richtig begeistert sind Sie nicht vom VW Amarok, oder?

Der Wagen ist schon schön! Ausstattung und Optik sind toll, hier im Innenraum ist alles sehr schick verarbeitet und geräumig. Das Auto fährt sich auch komfortabel, man sitzt sehr hoch und hat eine gute Übersicht. Zugkraft und Allradantrieb hat er auch, das ist gut. Dennoch, für die Baustelle ist der Wagen nicht geeignet.

Mit welchem Auto sind Sie beruflich unterwegs?

Für Baustellenbesuche nutze ich einen Ford Ranger. Der ist dem VW Amarok sehr ähnlich, hat aber weniger Kinkerlitzchen und dafür mehr Platz auf der Ladefläche. Und ist, nicht zuletzt, wesentlich günstiger. Das ältere Ranger-Modell, das ich fahre, hat gerade mal 16 000 Euro gekostet. Im Vergleich zum Amarok ein Schnäppchen.

Würden Sie denn privat mit einem SUV wie dem Volkswagen Amarok fahren?

Auf keinen Fall. Das Auto ist viel zu klotzig für den Stadtverkehr und passt nicht in jede Park­lücke. Die ganzen Extras finde ich etwas übertrieben, etwa die Scheinwerferleiste auf dem Dach oder den Überrollbügel auf der Ladefläche. Die sind in den Weiten von Amerika bestimmt nützlich, aber doch nicht hier im Rheinland.

 Das Unternehmen

Name: Haase-Bau GmbH & Co. KG
Branche: Straßenbau / Tiefbau
Geschäftsgebiet: Langenfeld und Umgebung
Gründung: 1955
Mitarbeiter: 15

Der Testwagen

Modell: VW Amarok Canyon
Höchstgeschwindigkeit: 178 km/h
Leistung: 180 kW/132 PS
Kraftstoffverbrauch: 7,8 Liter
CO2-Emission: 206 g/km
Grundpreis: ab 38 770 Euro (inkl. MwSt.)