Hard- und Software Vernetzter Betrieb

Die größte IT-Messe in Hannover gibt wieder die Trends bei Hard- und Software vor. Wie Handwerker die Arbeit im Büro und im Außendienst besser vernetzen.

Vernetzter Betrieb

Wenn es nach Steve Jobs geht, würden Sie handwerk magazin künftig auf einer elektronischen Tafel statt auf Papier gedruckt lesen. Der Chef des Computerherstellers Apple hat mit dem iPad gerade einen solchen Computer auf den Markt gebracht, der nur aus einem berührungsempfindlichen Monitor besteht. Solch ein Tablet-PC kann Buchinhalte, Zeitungen und Zeitschriften anzeigen, verfügt über alle Funktionen eines Computers und passt in jede Aktentasche.

Die IT-Branche braucht solche Neuheiten wie das iPad, denn bei den klassischen Computern und Notebooks ist die Technik ziemlich ausgereizt, und auch bei den Programmen gibt es nichts wirklich Neues. Das zeigen die Ankündigungen der Hersteller vor der Branchenmesse CeBIT, die vom 2. bis zum 6. März in Hannover stattfindet. Trotzdem offenbart die CeBIT 2010 Trends, die auch für den Handwerksbetrieb nützlich sind: die immer perfekter werdende Vernetzung von Firmenzentrale und Außendienst sowie neue Nutzungsmöglichkeiten von Firmensoftware, Experten sprechen von Cloud Computing.

Smartphone als Handwerkszeug

Das CeBIT-Leitthema Connected Worlds, also das Zusammenwachsen unterschiedlicher Technik- und Lebenswelten durch das Internet, ist für viele Handwerker längst Alltag. Betrieb, Außendienstmitarbeiter und natürlich der Chef sind bestens miteinander vernetzt. Nötig ist dafür mobiles Internet, laut Bitkom einer der Trends auf der CeBIT. Die steigende Verbreitung von Smartphones, das sind Handys mit größerem Display und Internetfunktionen, und die sinkenden Datentarife der Mobilfunkanbieter haben der mobilen Internetnutzung zum Durchbruch verholfen. Viele bisher stationär genutzte Anwendungen werden zunehmend für den mobilen Zugriff auf dem Handy konfiguriert. E-Mails jederzeit und überall empfangen, Datenaustausch zwischen der Firmenzentrale und dem Außendienst, Präsentationen beim Kunden bis hin zum Schreiben der Rechnung vor Ort sind mit Notebook oder Handy plus Datenverbindung kein Problem und sparen Zeit und Geld.

Technisch sind sowohl die mobilen als auch die stationären Computer ausgereift, große Entwicklungen sind nicht zu erwarten. Ein PC mit modernem Intel- oder AMD-Prozessor, vier Gigabite Arbeitsspeicher und bis zu einem Terabite Festplatte kostet rund 500 Euro und reicht in der Regel für das Handwerkerbüro völlig aus. Notebooks kosten kaum mehr, bei Smartphones hängt der Preis stark vom Mobilfunkvertrag ab.

Software aus der Wolke

Komplizierter ist es bei der Software, hier gilt als großer CeBIT-Trend Cloud Computing. Dabei greifen Nutzer über das Internet auf Programme zu und speichern auch ihre Daten auf externen Servern. Die Befürworter von Cloud Computing loben die geringeren Kosten im Vergleich zum herkömmlichen Verfahren, bei dem jedes Unternehmen die komplette Firmensoftware erwerben und auf firmeneigene PCs laden muss. Auch der Wartungs- und Updateaufwand sei wesentlich einfacher. Die Kritiker warnen vor möglichem Datenverlust und den Risiken von Datenklau.

Im Handwerk hat sich Cloud Computing noch nicht durchgesetzt, doch die Zeiten, in denen ein Betrieb ein Softwareprogramm gekauft hat und dieses dann jahrelang nutzen konnte, sind vorbei.

Eine für Handwerker interessante Variante ist das Mieten von Software. Hier wird zwar noch ein Programm auf den Firmenrechner kopiert, für die Nutzung fällt aber nur eine monatliche Pauschale an, aktualisiert wird die Software über das Internet. Mit diesem Angebot startet zum Beispiel Buhl Data seine neue Handwerkersoftware „Meisterbüro komplett“. Das Programm ist hauptsächlich für Handwerksbetriebe aus dem Bau- und Ausbaubereich konzipiert und umfasst das Schreiben von Angeboten, Aufträgen und Rechnungen, die Kalkulation, die Überwachung von Außenständen oder Controllingfunktionen. „Die Standardversion kostet 29,95 Euro inklusive einer vierstündigen Vor-Ort-Einrichtung, weitere Kosten entstehen dem Nutzer nicht“, versichert Markus Neuroth, Bereichsleiter Büro-Software bei Buhl Data.

Ähnlich wie bei „Meisterbüro komplett“ haben auch andere Softwareanbieter auf den Unmut vieler Kunden reagiert, die sich über ständige Updatekosten ärgern, und bieten durch Festpreisangebote mehr Kostentransparenz. Darauf sollten Handwerker beim Softwarekauf auf jeden Fall achten, ganz gleich ob es ein Mietangebot oder eine Cloud-Variante ist.

Wenn auch sowohl bei der Hardware als auch bei der Software der Megatrend derzeit fehlt, haben die meisten Produktneuheiten zur CeBIT doch eines gemeinsam: Es geht nicht mehr um Technikrekorde, es geht um die nutzerfreundliche Bedienung – endlich!