Stipendien für Handwerker: So überzeugen Sie die Stifter

Ob Lehrgang oder Studium, das Handwerk bietet viele berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Eine Möglichkeit, diese zu finanzieren, sind Stipendien. Doch wie überzeugt man die potenziellen Geldgeber und welche kommen in Frage? Max-Alexander Borreck, Mitautor des Ratgebers „Der Weg zum Stipendium“, hat das Wichtigste für die erfolgreiche Bewerbung zusammengefasst.

„Stipendien gibt es nicht nur für Überflieger.“ Max-Alexander Borreck, Experte für die Stipendiensuche. - © Borreck

Überzeugen Sie die Stifter

Initiative ergreifen. Entgegen verbreiteter Vorurteile sind Stipendien in aller Regel weder Überfliegern mit 1,0-Zeugnissen vorbehalten noch an Empfehlungen durch Dritte gebunden. Warten Sie also nicht darauf, „entdeckt“ zu werden. Ergreifen Sie selbst die Initiative!

Stipendienangebote recherchieren. Nutzen Sie neben Suchmaschinen wie Google vor allem spezialisierte Datenbanken im Netz, um genau jene Stipendienangebote zu finden, die zu Ihnen und Ihren Plänen passen (weitere Infos siehe auch unter Online exklusiv). Eine der wichtigsten Quellen: www.stipendienlotse.de vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Rechtzeitig vorbereiten. Informieren Sie sich auf der Homepage des jeweiligen Programms über den Bewerbungszeitraum und darüber, welche Qualifikationen, Referenzen und Dokumente der Stiftungsgeber von Ihnen erwartet. Beginnen Sie rechtzeitig mit der Vorbereitung. Manche Bedingungen, etwa Belegarbeiten oder Bescheinigungen von dritter Seite, benötigen Vorlauf.

Starke Argumente liefern. Eine Schlüsselrolle bei der schriftlichen Bewerbung kommt dem Motivationsschreiben (Anschreiben) zu. Argumentieren Sie hier nach der „You-me-we“-Methode: Beschreiben Sie im Einstieg, warum eben dieser Stifter („You“) mit eben dieser Förderung Sie bei der Verwirklichung konkreter Ziele unterstützen kann. Im Mittelteil erläutern Sie anhand Ihrer Qualifikationen, Ihres bisherigen Engagements und Ihrer Zukunftspläne, warum diese Förderung bei Ihnen gut investiert ist („me“). Im dritten Abschnitt illustrieren Sie, wie Sie gemeinsam mit dem Stifter („we“) dessen Förderziele unterstützen möchten.

Testsituationen trainieren. Bei manchen Stipendienprogrammen folgen der schriftlichen Bewerbungsphase weitere Auswahlstufen, etwa in Form schriftlicher Tests oder persönlicher Interviews. Kontaktieren Sie ehemalige Bewerber, besuchen Sie einschlägige Foren im Internet, um herauszufinden, was Sie dort erwartet. Spielen Sie bestimmte Situationen mit Vertrauten durch. Bereiten Sie sich auf erwartbare Fragen vor, etwa zu Brüchen im Lebenslauf, zu Zielen, zum angestrebten Stipendium und dem jeweiligen Stifter, zu fachlichen und politischen Fragen und so weiter. Praxisnahe Tipps hierzu geben auch Karriereportale wie www.squeaker.net.

Interessante Angebote für Handwerker

In Deutschland vergeben mehr als 2000 Stifter Stipendien für verschiedene Zwecke und unterschiedliche Zielgruppen. Hier sind einige für Handwerker relevants Stiftungen zusammengetragen.