Überwachungskameras Videokameras für den Betrieb

Selbst von unterwegs müssen Handwerker ihre Baustelle nicht aus dem Auge verlieren. Moderne Kamerasysteme mit Internetanschluss machen das möglich. Was die Systeme leisten.

Per Videokamera Baustellen oder das Firmengelände zu überwachen ist preisgünstig und technisch einfach. - © merlion- iStockphoto

Übers Internet alles im Blick

Das Smartphone kündigt mit einem Warnton die E-Mail an, anschließend reicht ein schneller Blick auf das Display: Jemand macht sich an den Dämmplatten auf der Baustelle zu schaffen. Kein Problem, ein Anruf beim Wachdienst sorgt für Sicherheit, und der Handwerker kann beruhigt weiterschlafen. Die 800-Euro-Investition in die Überwachungskamera hat sich einmal mehr voll und ganz gelohnt.

Automatische Bilder vom Baufortschritt oder eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung des abgelegenen Büros in einem Handwerkerhof, all das erledigen jetzt neue Kameras mit Internetanschluss. In hochaufgelösten Bildern, dank Infrarot auch nachts, und in der entsprechenden Ausführung sogar vandalismusgeschützt. Die komplette Ausstattung gibt es für Einstiegspreise deutlich unter 500 Euro. Der Clou der Kameras: Durch den komfortablen Anschluss an das vorhandene PC-Netzwerk verringert sich der Installationsaufwand erheblich. Zudem sind auf diese Weise auch Komfortfunktionen integriert, die althergebrachte Kamerasysteme nicht beherrschen.

Kamera verschickt Bilder

So sorgen eingebaute Bewegungssensoren dafür, dass der wachsame Helfer beispielsweise die derzeit grassierende Plage von Kupferdieben sofort aufzeichnet, sobald diese die Baustelle betreten. Anschließend versendet das Gerät den entsprechenden Schnappschuss an eine eingegebene Mailadresse oder speichert ihn auf dem Server.

Auch sind die angefertigten Bilder hoch aufgelöst und somit wesentlich brauchbarer als die Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die man etwa aus Parkhäusern kennt. Schließlich nehmen manche Geräte in 360-Grad-Perspektive auf und geben damit einen kompletten Überblick übers Firmengelände wieder.

Vorschriften beachten

Bei diesen Rundum-Systemen besteht allerdings auch eine gewisse Gefahr, wie Rechtsanwältin Inken Hansen erläutert: „Der wichtigste Grund für eine Überwachung ist die Verhinderung oder Aufklärung von Straftaten, vor allem Diebstähle und Vandalismus.“ An diesen Zwecken müsse sich die Überwachung orientieren. „Die Kamera darf also beispielsweise nicht den Straßenbereich oder gar gegenüberliegende Wohnungen erfassen“, sagt die Juristin der Bochumer Kanzlei Aulinger. Hier sei Vorsicht geboten.

Noch schwieriger wird die rechtliche Situation, wenn Unternehmer nicht nur Straftaten durch externe Kriminelle verhindern, sondern auch ein Auge auf verdächtige Personen innerhalb der Firma werfen wollen. Hier warnt Rechtsanwältin Hansen: „Eine gezielte Überwachung von Beschäftigten ist nur möglich, wenn ein konkreter Verdacht von Straftaten oder anderen schweren Verfehlungen besteht und keine weniger einschneidenden Mittel vorhanden sind.“

Sanitär- oder Umkleideräume zum Beispiel dürften vom Arbeitgeber überhaupt nicht überwacht werden, so die Expertin. ◇

reinhold.mulatz@handwerk-magazin.de

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