Sparsam fahren

Eco-Training | Ein Fünftel weniger Kraftstoffverbrauch durch eine Spritspar-Schulung? Das hört jeder Fuhrparkbesitzer gern. handwerk magazin hat es ausprobiert. Es funktioniert tatsächlich.

Sparsam fahren

Fahren Sie doch mal wie ein Handwerker, der es eilig hat“, gibt Ronald Geyer vor, Instruktor beim „Mercedes-Benz Profitraining“ für sparsames Fahren. Kein Problem, also gleich den Testwagen, einen Mercedes-Benz Sprinter 313 CDI mit Hochdach und langem Radstand, gestartet schließlich muss ein Diesel warmlaufen, dann Sitze und Spiegel eingestellt und los geht’s. Die Gänge satt ausfahren, vor Steigungen runterschalten, die ganze Motorkraft des 313 CDI nutzen, denn Zeit ist Geld und der nächste Kunde wartet schon.

Der ehemalige Truppenübungsplatz im württembergischen Münsingen ist ein ideales Trainingsgelände mit vielen Steigungen und Kurven. Am Ende der 30 Kilometer langen Strecke dann das Ergebnis: 12,4 Liter Diesel Durchschnittsverbrauch. Trainer Geyer runzelt die Stirn. „Da gibt es noch viel Potenzial nach unten“, ist sein Kommentar.

Motor aus an der Ampel

Danach geht es zum Theorieunterricht. „Ein Sparpotenzial von zehn bis 20 Prozent durch die richtige Fahrweise ist leicht zu erreichen“, erklärt Klaus Buhl, der seit 1996 Eco-Trainings bei Mercedes durchführt. Da rund 65 Prozent der Fuhrparkkosten auf Kraftstoff fallen, ist das ein gewaltiges Sparpotenzial. Einen ökonomischen und entspannten Fahrstil kann mit etwas Training jeder Handwerker lernen ohne Einbußen bei Fahrzeit und Fahrkomfort, sagt Buhl.

Noch einfacher wird Spritsparen aber, wenn man das richtige Auto fährt, erklären die anwesenden Techniker. Die neuen Vierzylinder-Sprinter-Motoren von Mercedes-Benz wurden durch eine bedarfsgerechte Steuerung von Aggregaten wie Ölpumpe und Lichtmaschine, durch ein neues Getriebe (ECO Gear) und durch die Start-Stopp-Funktion auf Kraftstoffsparen getrimmt. Das ganze Paket nennt sich „Blue Efficiency“. Entscheidend sei aber die Kombination von Mensch und Maschine, so Klaus Buhl, denn die aufwendige Technik nutzt wenig, wenn der Fahrer sie nicht richtig anwendet.

Dies soll die die zweite Trainingsfahrt beweisen. Diesmal gibt Instruktor Ronald Geyer exakte Anweisungen. „Runter mit der Drehzahl, rauf mit der Last“ ist der Grundsatz. Also Gang einlegen, Vollgas, möglichst schnell den nächsten Gang nehmen, wieder Vollgas. Ziel ist der höchstmögliche Gang und dann bei niedriger Drehzahl gleiten. Das Ergebnis ist beeindruckend. Durchschnittsverbrauch: exakt neun Liter, Durchschnittsdrehzahl 1457 Umdrehungen pro Minute. Das sind 3,4 Liter oder 27,6 Prozent weniger als bei der ersten Fahrt. -

reinhold.mulatz@handwerk-magazin.de