Jeder Betrieb, der öffentliche Aufträge außerhalb seiner Stadt bekommen will, kommt um die Präqualifikation nicht herum. Nur die Erstregistrierung ist besonders aufwendig.
PräqualifikationSo funktioniert das Zertifizierungsverfahren
Vergabe
Weil sie mit Steuermitteln bezahlt werden und um Kungelei zu minimieren, sollen
öffentliche Aufträge grundsätzlich ausgeschrieben werden. Der preislich und fachlich Beste bekommt den Zuschlag. Da dieses Verfahren zeitaufwendig ist, lassen die Konjunkturpakete des Bundes bis Ende 2010 erleichterte Vergaben zu: Bis eine Million Euro Auftragssumme ist die beschränkte Ausschreibung zulässig, bei der mehrere Betriebe direkt angeschrieben und um ein Angebot gebeten werden. Bis 100000 Euro Auftragssumme ist die freihändige Vergabe erlaubt, bei der nur ein Betrieb angesprochen wird.
Nachweise
Bei allen Vergabeverfahren des Bundes, der Länder und zunehmend auch der Kommunen müssen die potenziellen Auftragnehmer Nachweise für ihre Leistungsfähigkeit und
Zuverlässigkeit erbringen. Dazu gehören Angaben zu: Umsatz, Referenzen, Zahl der Mitarbeiter, Eintragung Handwerkskammer, Insolvenzverfahren, Liquidation, Eintrag im Gewerbezentralregister, Zahlungen von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen, Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft.
PQ-Verzeichnis
Wer einen der sechs Dienstleister zur Präqualifizierung beauftragt (siehe Onlinehinweis nächste Seite), kann diesen die Nachweise bündeln und aktualisieren lassen. Sind alle vollständig, wird der Betrieb in die Liste des Vereins für die Präqualifikation von Bauunternehmen e.V. eingetragen. Auftraggeber können unter www.pq-verein.de online nachschaue, ob ein Betrieb dort registriert ist. Die Kosten für den Dienstleister liegen bei rund 400 Euro je Firma und 80 bis 90 Euro je Gewerk insgesamt also für kleinere Handwerksunternehmen bei rund 500 Euro im Jahr.