Nachfolger sollten die Finanzierung frühzeitig und genau planen. Je besser sich der Existenzgründer vorbereitet, desto höher liegen die Chancen für eine eine Zusage der Geldgeber. Jungunternehmer sollten besonderen Wert auf einen nachvollziehbaren Businessplan legen.
Finanzierung richtig vorbereiten
Kapitalbedarf
Oftmals orientieren sich Nachfolger nur am Kaufpreis und bedenken nicht, dass auch die Finanzierung des operativen Geschäfts nachhaltig sichergestellt werden muss. Haben Sie also einen Puffer für Ausgaben in der Startphase eingeplant?
Kaufpreis
Der Senior wird den Wert seines Lebenswerks automatisch höher einschätzen als der Nachfolger. Denn dieser bewertet in erster Linie seine Risiken. Der Übernehmer sollte deshalb mit Nachdruck verhandeln und sich vom Senior darlegen lassen, auf welcher Grundlage er zu seiner Einschätzung des Kaufpreises kommt. Im Zweifel kann ein unabhängiges Gutachen helfen. Haben Sie eine Unternehmensbewertung in Auftrag gegeben?
Bürgschaften
Die Hausbanken erwarten vielfach Bürgschaften – etwa der Ehefrau des Übernehmers. Die Forderung sollte der Junior nicht gleich akzeptieren, wenn er zum Beispiel hohes Eigenkapital mitbringt. Wichtig ist es für die Bank, dass die Familie das Vorhaben unterstützt. Haben Sie geklärt, welche Rolle der Partner einnehmen will?
Businessplan
Der Nachfolger sollte die Federführung beim Businessplan übernehmen. Die Hausbank wird kritische Fragen stellen, die er selbst beantworten sollte. Ein Unternehmensberater kann bei der Planung aber unterstützen und Schwachstellen im Businessplan mit dem Übernehmer diskutieren. Jeder Nachfolger sollte gegenüber der Bank erläutern können, welche Maßnahmen er ergreifen will, falls sich die Firma schlechter als erwartet entwickelt. Haben Sie die Zahlen vorsichtig und realistisch geplant?
Anteilsverkauf
Die Firma muss nicht immer auf einen Schlag übergeben werden. Im ersten Schritt können Anteile verkauft werden. Nach der Übernahme der Geschäftsführung allerdings sollte der Senior maximal noch fünf bis zehn Prozent der Firma halten. Haben Sie diese Grenze berücksichtigt?
Finanzierungsmodelle: Mehrere Quellen nutzen
Neben der Hausbank als Kapitalgeber kann der Existenzgründer den Verkäufer oder auch die Förderbanken für sein Vorhaben gewinnen.
Verkäuferdarlehen
Die Finanzierungsrisiken sollten sich auf mehrere Kapitalgeber verteilen. Der Senior kann den Nachfolger unterstützen, wenn er ihm ein Verkäuferdarlehen gewährt. Damit dokumentiert das Team gegenüber der Hausbank, dass der Altunternehmer dem Jungunternehmer zutraut, erfolgreich die Firma zu führen.
Gewinnbeteiligung
Alternativ kann der Senior sich eine Gewinnbeteiligung in den Folgejahren sichern. Das entlastet die Kreditlinie der Firma und bietet dem Jungunternehmer Freiräume für Folgefinanzierungen.
Bürgschaft
Die Bürgschaftsbanken der Länder gewähren Haftungsfreistellungen, womit die Bank ihr Risiko minimieren kann. Clevere Jungunternehmer sprechen diese Möglichkeit gegenüber dem Firmenkundenbetreuer an.
Förderprogramme
Die KfW Bankengruppe unterstützt Nachfolger mit verschiedenen Förderprogrammen. Die Konditionen sind derzeit günstig und die Fördertöpfe voll.