Geschäftsidee des Monats Sichere Türen zum Nachrüsten

Die Safetür von Jäger Türen bietet Wohnungsbesitzern Sicherheit und Komfort ohne Brucharbeiten.

Steffen Jäger hat mit seinen nachrüstbaren Sicherheitstüren für Eigentumswohnungen eine attraktive Marktnische gefunden.„Viele Eingangstüren sind auch heute noch mit einem Tritt leicht zu öffnen.“ - © Antonio Bello
Geschäftsidee des Monats

Sichere Türen zum Nachrüsten

Das Konzept

Wer in den 70er und 80er Jahren eine Eigentumswohnung kaufte, hatte in der Regel noch keine besonderen Ansprüche an seine Eingangstür. „Vorgeschrieben war lediglich eine Schalldämmung, auf Einbruchschutz und Wärmedämmung wurde damals noch nicht so geachtet“, weiß Steffen Jäger, Inhaber von Türen Jäger in Karlsruhe. Doch mit zunehmenden Alter, so Jäger, steigt das Sicherheitsbedürfnis der Kunden, darüber hinaus sorgen die hohen Preise für einen bewussteren Umgang mit der Energie. „Aufgrund der verstärkten Nachfrage der älteren Besitzer von Eigentumswohnungen haben wir uns überlegt, wie wir deren Ansprüche erfüllen können.“ Denn schließlich sollte die Tür nicht nur sicher schließen und dämmen, sondern auch optisch ins Treppenhaus passen und mit so wenig Aufwand wie möglich nachgerüstet werden können.


Die Umsetzung

Da die von der Industrie angebotene Standardware immer aufwändig an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden musste, „hat schon mein Vater viel Herzblut, Geld und Zeit in die Entwicklung einer eigenen Sicherheitstür gesteckt“, erinnert sich Steffen Jäger an die ersten Schritte. Vor knapp zehn Jahren war es dann endlich so weit: Mit der Safetür präsentierte Jäger eine nachrüstbare Wohnungseingangstür mit Mehrfachverriegelung, absenkbarer Bodendichtung, Hinterbandsicherung, dreiteiligem Sicherheitstürband und einem Weitwinkelspion. Die in zwei Sicherheitsstufen erhältliche Tür erfüllt die DIN-Normen für Sicherheit, Schall- und Rauchschutz, bietet eine gute Wärmedämmung und wird von DIN Certo qualitätsüberwacht. Durch die Möglichkeit, Innen- und Außenseite individuell zu gestalten, passt sich die Türe ohne aufzufallen der Umgebung an: „Jede Tür“, so Steffen Jäger, „ist letztendlich ein Unikat.“


Der Erfolg

Knapp die Hälfte des Umsatzes erzielt Steffen Jäger inzwischen mit den Safetüren. Während er die Region Karlsruhe mit seinen 13 Mitarbeitern selber abdecken kann, ist er beim bundesweiten Vertrieb auf Handwerkskollegen und Händler angewiesen. Im Moment ist Jäger dabei, einen Musterkoffer als Verkaufsunterstützung für die Partner zu entwickeln, darüber hinaus vermarktet er seine Safetüren auf Messen: „Natürlich ist der Aufbau eines Vertriebs für einen Kleinbetrieb schwierig, doch die Mühe lohnt sich.“ Denn steht das Netz erst einmal, muss Jäger nur die Aufträge abarbeiten, Beratung und Aufmaß übernehmen die Partner vor Ort. Da seine Safetüren inzwischen auch in der von der „Kommission polizeiliche Kriminalprävention“ herausgegebenen Liste „Geprüfte und zertifizierte Produke: einbruchhemmende Türen“ aufgeführt sind, kann Jäger es sich vorstellen, eines Tages nur noch die Safetüren zu verkaufen. Bei rund zwei Millionen Eigentumswohnungen in Deutschland ist der Markt dafür auf jeden Fall da.

- kerstin.meier@handwerk-magazin.de


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