- Expertenrat „Sanfter Übergang“

Strategieberater Franz-Josef Gomolka gibt Tipps, wie Nachfolger das Erscheinungsbild modernisieren, ohne mit der Firmen-Tradition zu brechen.

Hilfe beim Neustart: Franz-Josef Gomolka berät Handwerker bei der Übergabe ihres Betriebes. - © KD Busch
- Expertenrat

„Sanfter Übergang“

Leitbild gemeinsam festlegen.

Grundlage eines neuen Erscheinungsbilds ist das Erarbeiten eines Firmen-Leitbilds - in das idealerweise auch die Erfahrung des Übergebers einfließt. Neuer und alter Chef sollten sich dafür an einen Tisch setzen. Sehr hilfreich ist außerdem ein „Blick von außen“ etwa durch einen langjährigen Geschäftsfreund oder auch einen firmenfremden Berater. So fühlt sich niemand überrumpelt, und der Nachfolger erhält konstruktives Feedback für sein Konzept.

Bewährtes übernehmen, Neues entwickeln.

Wofür steht der Betrieb, was sind seine besonderen Stärken, welche Zielgruppe wird angesprochen? Gutes aus der Vergangenheit lässt sich in die Zukunft übernehmen, allerdings sollte der Übergeber auch offen dafür sein, wenig erfolgreiche Produkte, Angebote oder Kundengruppen aus der Leistungspalette zu streichen. Das fällt zwar oft schwer, ist aber für den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg oft zwingend erforderlich.

Erscheinungsbild = Leitbild.

Die Gestaltung des Corporate Design ergibt sich aus dem klar formulierten, möglichst schriftlich fixierten Leitbild. Dieses gilt es grafisch in das äußere Erscheinungsbild umzusetzen. Wer sich dabei von einer Agentur unterstützen lässt, erhält ein professionelles Ergebnis und spart viel Zeit.

Logo und Auftritt bestimmen.

Ein gutes Logo ist unverwechselbar, leicht erkennbar und passt zu Betrieb und Zielgruppe. Idealerweise lässt es sich in der Größe variieren und ist so flexibel für alle Anwendungen - Briefkopf, Visitenkarte, Berufskleidung, Firmenfahrzeuge, Homepage, Social Media Netzwerke, Werbeartikel - einsetzbar. Die gewählte Schrift darf ruhig innovativ sein, eine gewisse Zeitlosigkeit schützt jedoch vor häufigen Änderungen, gleiches gilt auch für die Firmenfarbe.

Kunden rechtzeitig vorbereiten.

Schon allein der Wechsel des Inhabers kann gerade die besonders treuen Kunden verunsichern. Kommen dann noch neue Farben und Slogans hinzu, erkennen gerade die besonders wichtigen Stammkunden „ihren“ Lieferanten oder Dienstleister nicht mehr wieder und wandern ab. Um das zu verhindern, ist es sinnvoll, die Stammkunden rechtzeitig mit einem Mailing (siehe Seite 22) auf den bevorstehenden Inhaberwechsel vorzubereiten.