Ökoauto auf Knopfdruck

Zugehörige Themenseiten:
Autotest

Reiner Odenbrett, Elektroinstallateur aus Köln, testet den neuen Honda CR-Z, einen Hybrid-Sportwagen. Der macht Spaß, überzeugt ihn aber nicht.

  • Bild 1 von 3
    © Rudolf Wichert
    Kennt sich mit Energiesparen aus: Elektroinstallateur Reiner Odenbrett ist aber von Hondas Hybrid-Sportwagen nicht überzeugt.
  • Bild 2 von 3
    © Rudolf Wichert
    Soll nicht nur umweltfreundlich sein, sondern auch Spaß machen: Hybrid-Honda in Modefarbe Weiß.
  • Bild 3 von 3
    © handwerk magazin

Ökoauto auf Knopfdruck

Als Reiner Odenbrett vor über zehn Jahren die ersten Photovoltaikanlagen auf Kölner Dächer schraubte, waren seine Kunden Überzeugungstäter. „Sie wollten aus reiner Umweltfreundlichkeit selbst Energie produzieren“, erinnert sich der Elektroinstallateur. Heute ist für die meisten eine Solaranlage dank hoher Förderung eine Investition. Odenbrett sieht das pragmatisch: „Die Leute können eben rechnen.“

Odenbrett selbst auch. Sein Wohnhaus heizt er mit einer Wärmepumpe. Und für die Firma hätte er am liebsten einen Sprinter mit Hybridtechnik. „Den gibt es aber noch nicht“, bedauert er. Bis dahin testet er den Honda CR-Z, mit dem die Japaner erneut zeigen, wie weit sie bei der Hybridtechnik sind. Das Sportcoupé hat einen 4-Zylinder-1,5-Liter-Motor plus Elektromotor, der 14 weitere PS bringt und Sprit spart. Rein elektrisch fährt der Hybrid-Honda nicht, dafür hat er aber kräftig Bums. Wie sportlich der grüne Flitzer ist, merkt Odenbrett beim Losfahren. Als der Kölner aufs Gas tritt, drehen die Reifen kurz durch.

Macht’s Spaß, Herr Odenbrett?

Allerdings. Der liegt echt gut auf der Straße, die Lenkung ist direkt, die Federung hart und der Motor beschleunigt erstaunlich schnell. Ich hätte einem Hybrid gar nicht so viel Kraft zugetraut.

Honda will damit das Ökoimage der Hybridautos ablegen.

Das haben sie gut hinbekommen. Der Wagen sieht nicht nach umweltbewusstem Fahren aus. Was sind denn das für bunte Lämpchen?

Wenn es grün leuchtet, fahren Sie energie-sparend. Blau ist der normale Modus. Und dann gibt es noch den Sportmodus.

OK. Aber den Sportmodus verstehe ich nicht. So finde ich das Konzept nicht schlüssig. Der CR-Z soll zwar ein Sportwagen sein, vor allem aber ein Ökoauto. Mit einer Taste lässt sich das ökologische Gewissen allerdings einfach ausschalten.

Der Hybridantrieb als Feigenblatt ... ?

Ja. Der kleine Elektromotor verschafft den Fahrern ein gutes Gewissen, egal wie sportlich sie fahren. Aber damit ist der Wagen noch lang nicht ökologisch verträglich. Das ist wie mit Energiesparlampen: Sie schonen erst die Umwelt, wenn man sie nicht den ganzen Tag brennen lässt.

Sibylle Schikora

redaktion@handwerk-magazin.de