Werkzeugmachermeister Peter Brehm und Professor klaus diehl
Neuartige Lösung für künstliche Kniegelenke
Herausforderung: Das Kniegelenk gehört zu den am stärksten beanspruchten Verschleißteilen des menschlichen Körpers. Viele Zehntausend künstliche Kniegelenke werden allein in Deutschland jedes Jahr gebraucht, da die natürlichen durch Krankheiten abgenutzt oder durch Unfälle beschädigt sind. Hier wollte Peter Brehm neue Produkte anbieten.
Innovation und Technologietransfer: Den Durchbruch zur Medizintechnik schaffte der Werkzeugmachermeister aus Weisendorf bei Nürnberg nach seiner Teilnahme am bayerischen Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe und einem Kontakt zu Professor Klaus Diehl, Chefarzt der Orthopädischen Abteilung des Knappschaftskrankenhauses Püttlingen an der Saar. Der Mediziner suchte für ein künstliches Kniegelenk aus Edelstahl eine Herstellerfirma. Dabei galt es, insbesondere Kinematik und Biomechanik mit ihrem Prinzip der Roll-Gleit-Drehbewegung zu berücksichtigen. In Zusammenarbeit mit mehreren Forschungsinstituten entwickelten Diehl und Brehm ihr neues MC-Kniegelenk (MC steht für multicompatibel).
Beim Technologietransfer verwendete Brehm als Erster Titan für das Kunstknie. Diehl fand die Idee gut, denn so hatte er einen elastischen Werkstoff, der den Knocheneigenschaften näher kommt als die bis dahin verwandten Materialien. Außerdem ist der Stoff gut verträglich. Nach weiteren wissenschaftlichen Untersuchungen an der Universität Erlangen nahm die Firma Brehm die Serienproduktion der MC-Knieprothese auf und spezialisierte sich endgültig auf Medizintechnik.
Erfolg: Neben Kniegelenken liefert das Unternehmen Wirbelsäulenimplantate und Hüft-Endoprothesen – vornehmlich an Kliniken und zu 20 Prozent ins Ausland. Das System des Kniegelenks wurde in den letzten Jahren verbessert. Dazu konnte Brehm ein interdisziplinäres Team mit 14 Experten aus den Bereichen Orthopädie, Unfallchirurgie, Ingenieurwissenschaften, Informatik und Medizinische Physik gewinnen. In zwei Jahren hat dieser hochkarätige Arbeitskreis das neue Brehm Präzisions-Knie-System entwickelt. Heute beschäftigt die Peter Brehm GmbH fast 100 Mitarbeiter.