MyHammer wird für alle Handwerker kostenpflichtig

MyHammer ändert seine Geschäftsbedingungen. Handwerker und Dienstleister, die über die Plattform Aufträge an Land ziehen möchten, müssen dafür künftig in jedem Fall bezahlen. Im Unternehmensblog meldet das Portal: “Zum 21.07.2010 führen wir das Business 500 Partner-Paket bei MyHammer ein. Damit übertragen wir das Modell der BusinessPartner auf die gesamte MyHammer Plattform und ermöglichen es demnächst ausschließlich BusinessPartnern, ein Angebot abzugeben.” Kurzgefasst: Kostenlos mitbieten ist nicht mehr möglich.

MyHammer wird für alle Handwerker kostenpflichtig

MyHammer-Pressechef Niels Genzmer erklärte gegen über deutsche-startups.de: “Inhaber des Pakets erhalten zusätzlich zum bisherigen Basis-Paket die Möglichkeit, bei der Angebotsabgabe ihre Kontaktdaten mitzusenden und ein MyHammer Profil mit Bildern, Kontaktdaten und geprüften Qualifikationen anzulegen, das Profil wird dadurch bei der Google-Suche möglichst weit oben platziert. ”

Als Grund für die Änderung führt MyHammer vor allem Transparenzwünsche der Nutzer, die Handwerker suchen, an berichtet deutsche-startups.de weiter: Auftraggeber würden sich in der Regel für Handwerker und Dienstleister entscheiden, “die bei der Angebotsabgabe ihre Kontaktdaten mitsenden, über eine aussagekräftige Firmendarstellung verfügen und bei denen auch die geprüften Qualifikationen leicht ersichtlich sind”.

Es hagelt Kritik

Im Blogbeitrag bei MyHammer laufen die Nutzer Sturm gegen die Abschaffung der kostenlosen Basismitgliedschaft. Ein Nutzer schreibt: “Diese Maßnahme werde ich zum Anlaß nehmen, die Mitgliedschaft wieder zu kündigen. Da zahle ich ja mehr als es einbringen könnte. Schließlich kosten Auftragsvergabe und Kontaktvermittlung ja auch noch mal”.

Nur wenige können der Änderung Positives abgewinnen: “Ich finde die Idee mit den Partnerpaketen in Ordnung, so werden diese Hobbybastler und Schwarzarbeiter allmählich aus der Plattform gedrängt, und ein fairer Wettbewerb unter den Unternehmen kann entstehen, auch im Internet sollte man sich von der Mentalität verabschieden dass alles kostenlos ist”.

MyHammer-Pressechef Genzmer wirbt um Verständis. Klar sei die dies "keine populäre Maßnahme". Doch sei man sicher, dass viele MyHammer Nutzer den Schritt verstehen werden. Auch MyHammer müsse Geld verdienen. Genzmer: "Die Leistung, die wir dafür anbieten, wird von allen MyHammer Kollegen in harter Arbeit erbracht. So sorgen unsere Produktentwickler beispielsweise jeden Tag – und jede Nacht! – dafür, dass die Plattform stabil läuft, obgleich täglich tausende Nutzer und Aufträge neu hinzukommen. Dass wir jeden Tag so viele neue Nutzer und Aufträge haben, ist kein Zufall: Es ist die Folge von gezielten Marketing-Maßnahmen, für die wir jeden Tag Geld in die Hand nehmen”.

Bisher stand bei MyHammer unter dem Strich fast immer ein Minus. Die Abschaffung der kostenlosen Basismitgliedschaft soll dementsprechend nicht nur “die Qualität der Angebote und Anbieter” verbessern, sondern auch mehr Geld in die Kasse spülen.