Roaming-Wegfall Mit diesen Apps geht es noch günstiger

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Mobiler Kunde

Die EU hat das „Roaming“ (englisch für wandernd, schlendernd) abgeschafft und somit auch mobilen Unternehmern einen großen Gefallen getan. Sie können fortan im EU-Ausland billiger surfen – grundsätzlich. Denn es gibt weiterhin ein paar wenige Stolpersteine, die man jedoch mit nützlichen Apps aus dem Weg räumen kann.

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Wer bei seinem Mobilfunkanbieter ein monatliches Datenpaket oder eine Flatrate vereinbart hat, kann dies auch im Ausland zu gleichen Konditionen nutzen, zahlt also nicht drauf. Allerdings gilt das nicht unbegrenzt, denn die Mobilfunkanbieter haben die rechtlichen Möglichkeiten genutzt, die ihnen gegeben wurden.

Erste Falle des abgeschafften Roamings: Datenvolumen

Die Menge des Datenvolumens ist im Ausland keinesfalls unendlich, sondern je nach Mobilfunkvertrag nach oben hin begrenzt. Damit schützen sich die Netzbetreiber beispielsweise vor dauerhaft im Ausland lebenden Menschen, die etwa ein Smartphone mit einem günstigeren Heimat-Vertrag nutzen. Denn diese Roaming-Kosten übernimmt der Anbieter, in dessen Land gerade gesurft wird.

Deshalb ist es gerade jetzt, wo die Urlaubssaison beginnt, wichtig, bei der Hotline des Mobilfunkanbieters anzurufen und zu klären, wie groß das kostenlose Datenvolumen tatsächlich ist, das der Netzanbieter für das EU-Ausland einräumt.

Darüber hinaus sollten Chefs, die viel unterwegs sind, Apps installieren wie den 3G Watchdog für Android oder Data Care für Apple-Geräte. Damit hat der Anwender den Datenverbrauch immer im Blick und sieht schnell, wenn etwas aus dem Ruder läuft. Denn beispielsweise eine beliebte Musik-App wie Spotify zieht beim Musik-Streaming in hoher Qualität geradezu gigantische Daten-Volumen, schnell sind hier in wenigen Stunden gleich mehrere Gigabyte verbraucht.

Zweite Falle: Telefonie im Grenzgebiet

Es passiert beispielsweise am Bodensee oder bei der Fahrt über den Gotthard-Pass. Kurz nicht aufgepasst, und schon ist man beim Telefonieren im Schweizer Mobilfunknetz eingeloggt, was richtig teuer werden kann. Davor schützt die App Roaming Control. Sie aktiviert oder deaktiviert, abhängig vom aktuell aktiven Netzbetreiber, automatisch das mobile Netzwerk, den Flugmodus oder die automatische Synchronisation.

Roaming Control kann zudem auch ausgehende Anrufe in gewählten Netzen abfangen und nachfragen, ob man den Anruf erlauben möchte – denn das kann auch ins Geld gehen. Auch die jeweiligen Netzbetreiber bieten entsprechende Apps an, die jedoch nicht so komfortabel sind.

Handwerksbetriebe, die beispielsweise im deutsch-schweizerischen Grenzgebiet angesiedelt sind, sollten solche Apps fürs Smartphone installieren. Zumindest dann, sofern sie lediglich einen Standard-Mobilfunkvertrag haben.

Nutzen Sie Messanger zum telefonieren

Umgehen lässt sich diese Falle zudem mit einem weiteren Trick. Wenn ein längeres Telefonat ansteht und man sich gerade nicht in der EU befindet, aber ein kostenfreies W-LAN zur Verfügung steht, einfach WhatsApp nutzen. Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit haben den Messenger installiert. Und über dessen Telefonie-Funktion lässt sich von WhatsApp zu WhatsApp komfortabel sprechen.

Hat die Gegenseite den Messenger nicht installiert, bietet sich Skype (für Android und für Apple) als Alternative an. Hier kann der Handwerker ein Telefonie-Guthaben aufladen, das funktioniert mit zahlreichen Bezahldiensten, Kreditkarten oder Paypal. Der Clou: Über längere Distanzen nutzt die App das Internet, bezahlt wird in der Regel nur ein Ortsgespräch. Derart wählt der Nutzer wie gewohnt die Telefonnummer, aber anstatt über die Telefonie-Funktion des Smartphones wird das Gespräch dann via Skype abgewickelt. Selbst lange Gespräche in die USA oder China kosten auf diese Weise lediglich ein paar Cent.