Mehrwertsteuerbetrug: „Erschreckend einfach“

Kriminelle rund um die Schwarzarbeit betrügen auch bei der Mehrwertsteuer. Ihr Motto: Agieren statt reagieren, dem Fiskus eine Spur voraus.

Kriminelle rund um die Schwarzarbeit betrügen auch bei der Mehrwertsteuer. - © © K.- P. Adler - Fotolia.com

Bisweilen führt der Kettenbetrug auch zu erheblichen Umsatzsteuer-Ausfällen. Denn der vermeintliche Subunternehmer berechnet auf der „Abdeckrechnung“ Mehrwertsteuer, die der Kunde auch bezahlt und sich dann als „Vorsteuer“ vom Finanzamt erstatten lässt.

Das Problem: Viele Kriminelle führen die vereinnahmte Mehrwertsteuer gar nicht an den Fiskus ab, sondern sacken das Geld als zusätzlichen Gewinn ein. Und wenn das auffällt, haben sie die Scheinfirma oft längst aufgelöst und die nächste gegründet. „Das ist erschreckend einfach“, sagt ein Ermittler dem handwerk magazin.

Damit nutzen Kettenbetrüger dieselbe Gesetzeslücke wie Betreiber sogenannter Umsatzsteuerkarusselle, gegen die der Fiskus bereits seit Jahren vorgeht – mit bislang gemischter Erfolgsbilanz.

Der Mehrwertsteuerbetrug ist aber nicht zwingender Bestandteil des Modells. „Es gibt auch Scheinfirmen, die ganz regulär Mehrwertsteuer abführen“, erzählt ein Steuerfahnder.