Experteninterview Mehrwert durch passgenaue Qualifikation

Die Projekt- und Servicegesellschaft mbH der Kammer Hannover qualifiziert und verleiht Mitarbeiter nach Unternehmenswunsch. Geschäftsführer Jens-Hermann Fricke (Foto) erklärt im hm-Interview die Dienstleistung des „HWK Personalservice“.

Experteninterview

Mehrwert durch passgenaue Qualifikation

hm: Von 15 Personalserviceagenturen (PSA), die infolge der Hartz-Gesetze im Raum Hannover entstanden, ist nur noch eine, nämlich der HWK Personalservice, übrig. Was läuft bei Ihnen anders als anderswo?

Fricke: Unsere PSA ist die einzige bundesweit, die sich auf das Handwerk konzentriert. Dort liegt unsere Kernkompetenz. Zudem sehen wir die Vermittlung qualifizierten Personals zugleich als Auftrag, unsere Mitgliedsunternehmen zu stärken. Und drittens ist der HWK Personalservice an das Förderungs- und Bildungszentrum (FBZ) der Handwerkskammer angebunden. Damit verfügen wir über eine Infrastruktur, die eine schnelle, maßgeschneiderte Qualifikation in vielen Bereichen ermöglicht.

hm: Wie helfen Sie Handwerksunternehmen dabei, Personalengpässe zu überwinden?

Fricke: Zum einen haben wir Zeitarbeitnehmer aus verschiedenen Handwerksbereichen unter Vertrag, 36 davon werden über den PSA-Vertrag durch die Arbeitsagentur mit dem Ziel einer Festanstellung zusätzlich gefördert. Die Palette reicht von Schlossern über Maler und Elektriker bis hin zu Bürokaufleuten. In entleihfreien Zeiten nehmen sie an Weiterbildungen teil und erhalten so aktuelles Berufswissen und Zertifikate, die von Entleihbetrieben nachgefragt werden. Benötigt ein Unternehmen Fachkräfte mit Spezialkenntnissen, die wir nicht sofort zur Verfügung stellen können, suchen wir auch gezielt entsprechende Kandidaten.

hm: Was kostet dieser Service die Unternehmen?

Fricke: Die Betriebe zahlen für von uns entliehene Arbeitnehmer marktübliche Preise, auch sonst entsprechen die Konditionen denen der Zeitarbeitsbranche. Dank der passgenauen Qualifizierung erhalten die Firmen jedoch einen beachtlichen zusätzlichen Mehrwert.

hm: Wie macht sich dieser Mehrwert bezahlt?

Fricke: Unsere Mitarbeiter können ohne lange Einarbeitungsphase und zusätzlichen Qualifizierungsaufwand genau dort eingesetzt werden, wo der entleihende Betrieb sie braucht. Die Tatsache, dass seit dem Start im Jahr 2003 rund 60 Prozent unserer PSA-Mitarbeiter in eine Festanstellung übernommen wurden, zeigt, dass das Konzept aufgeht. Viele Handwerksbetriebe, die mit Zeitarbeit noch keine oder schlechte Erfahrungen gemacht hatten, konnten wir für dieses Instrument der Personalpolitik neu gewinnen.

hm: Der Vertrag Ihrer PSA mit der Arbeitsagentur Hannover läuft 2007 aus. Wird eseine Verlängerung geben?

Fricke: Das ist unser Ziel. Darüber hinaus halten wir das Modell für so Erfolg versprechend, dass wir zurzeit versuchen, es weiter in die Fläche zu tragen.