Kreditversicherung: Außenstände richtig absichern

Die Warenkreditversicherung sichert für Handwerker das Risiko ab, wenn Kunden bestellte Waren oder Dienstleitungen nicht bezahlen. Für welche Betriebe die Police Sinn macht und für welche Firmen nicht.

Mit großen Kunden auf Augenhöhe verhandeln: Eine Kreditversicherung macht das für Handwerksbetriebe möglich. - © Tobif82 - Fotolia

Mit der untenstehenden Checkliste können Sie prüfen, ob eine Warenkreditversicherung für Ihren Handwerksbetrieb sinnvoll ist.

Police: Warenkreditversicherungen sichern das Risiko ab, dass ihre Kunden bestellte Waren oder Dienstleistungen nicht bezahlen – grundsätzlich für alle Branchen und Unternehmensgrößen.

Leistungen: Versichern lassen können Unternehmen alle Lieferungen oder auch einzelne Geschäftsverbindungen. Die Versicherung springt ein, wenn die Forderung an einen Kunden ausfällt – bei einer Insolvenz etwa oder auch längerem Zahlungsverzug. Dabei sind nicht nur Warenlieferungen versicherbar, sondern auch Dienstleistungen sowie Fabrikations- und Forderungsrisiken aus Verkäufen. Die versicherten Kunden können im In- oder Ausland ansässig sein.
Tipp: Grundsätzlich müssen Unternehmen ihren kompletten Umsatz versichern. Damit wollen die Warenkreditversicherer verhindern, dass sie nur die riskanten Forderungen aufgehalst bekommen. In der Praxis werden aber zahlreiche Ausnahmen gemacht: So können Umsätze mit Konzernen – Blue Chips – und anderen als besonders wenig ausfallgefährdet geltenden Kunden. Auch kleinere Summen bis zu 20.000 Euro lassen sich ausschließen.

Kosten: Die Prämie berechnet sich in Promille vom versicherten Umsatz je nach Schadensfaktor. Zusätzlich können bei allen Gesellschaften auch Erfolgshonorare – für Inkasso – und weitere Kosten wie etwa Anwalts- oder Gerichtskosten fällig werden.
Tipp: Selbstbehalte senken die Prämie - je nach Kunden könne sie bis 25 oder im Einzelfall auch 40 Prozent betragen.

Zusatzleistungen: Die Gesellschaften prüfen für ihre Versicherten die Bonität der gegen Ausfälle versicherten Kunden – in der Regel Firmen-, nach Absprache aber auch Privatkunden. Dabei entscheiden sie für jeden Kunden einzeln, in welcher Höhe sie dessen Lieferantenkredit absichern – also bis zu welchem Kreditlimit und zu welchem Selbstbehalt für den Versicherten. Die Versicherungsgesellschaften analysieren neben den versicherten Unternehmen auch Branchen und Länder, aus denen die Kunden ihrer Versicherten stammen.
Tipp: Ist dies vereinbart, übernimmt die Gesellschaft auch das Forderungsmanagement und Inkasso für den Betrieb.

Eignung: Eine kritische Summe, ab welcher Umsatzgröße sich eine Warenkreditversicherung für ein Handwerksunternehmen lohnt, gibt es nicht. Entscheidend ist, dass das Unternehmen große Kunden mit hohen Umsätzen beliefert – nur für solche wichtigen Ausfallrisiken lohnt sich eine Kreditversicherung.
Tipp: Für Betriebe, die wechselnden Kunden kleinere Summen in Rechnung stellen, ist eine Warenkreditversicherung dagegen nicht interessant.