Produktoptimierung Keine Chance für den Rost

Wie „TimeMAX“ mit lösemittelfreien Fetten Oldtimer und Schiffe vor dem Verfall schützt.

Dauerhaften Schutz vor Rostbefall bietet „TimeMAX“ für große und kleine Objekte. „Wir verwenden keine Lösemittel, die Oberflächen angreifen.“ Gerd Cordes, Geschäftsführer von „TimeMAX“ in Hamburg-Wandsbek. - © Marin Tomas- iStockphoto

Keine Chance für den Rost

Das Konzept

Ein Fiat 850 Spider ist Gerd Cordes’ „Schicksalswagen“. Jenes schicke, aber völlig verrostete Cabrio wollte der Mitte der Achtziger gerade volljährige Kfz- und Schlosserlehrling unbedingt herrichten. Herkömmliche Rostschutzprodukte, richteten mehr Schaden an als sie nutzten, griffen die Lackierung des Oldtimers an. Daher nutzte der gebürtige Bremer seine Erfahrungen während der Ausbildung mit Fetterhitzung, köchelte selbst Rostschutzfette zusammen.

Nach einem Intermezzo im Automobil-Journalismus machte er daraus eine Geschäftsidee und gründete 2004 in Hamburg-Wandsbek seinen eigenen Betrieb. Der Firmenname, der laut Cordes für Zeitmaximierung steht, ist Programm: „TimeMAX“ hat sich darauf spezialisiert, die Haltbarkeit von Oldtimern sowie großen Industriekonstruktionen, etwa Frachtschiffen und Bohrinseln, durch Langzeit-Korrosionsschutz, so Cordes, „erheblich zu verlängern“. Das Einzigartige an seinen Rostschutzfetten sei, „dass diese – anders als zahlreiche Konkurrenzprodukte – keinerlei Lösemittel enthalten“, die die Oberfläche des jeweiligen Objekts „angreifen, aushärten und spröde machen“.

Die Umsetzung

Cordes ließ sich seine Idee umgehend patentieren. Seitdem perfektioniert er seine einmal pro Woche in geheimem Verfahren hergestellten Rostschutzfette regelmäßig durch Praxistests. „Unter extremen Belastungsbedingungen“, so Cordes, werden die Produkte ein halbes Jahr lang unter anderem darauf geprüft, dass sie richtig einwirken und widerstandsfähig gegen Wasser und UV-Strahlen sind. Postkartengroße Bleche werden dazu mit den „TimeMAX“-Fetten sowie zum Vergleich mit den Produkten der Konkurrenz behandelt und an Taxis, Hochseeschiffe und Windenergieanlagen geschraubt.

Auch auf Helgoland testet Cordes seine Produkte. Den dortigen Prüfstand der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg darf er mitnutzen. Vermittelt hat diese Kooperation die Innovationswerkstatt Handwerk, ein durch die EU gefördertes Projekt der Handwerkskammer Hamburg, das Cordes bei seiner Betriebsgründung um Unterstützung gebeten hatte.

Der Erfolg

Nicht zuletzt der Umsatz seines Betriebs, 2011 waren es gut 900000 Euro, gibt den Testmethoden von Gerd Cordes Recht. Für die „TimeMAX“-Produkte, die er mit derzeit zehn Mitarbeitern in seiner Werkstatt und per Onlineshop vertreibt, besteht, so Cordes, „dauerhaft große Nachfrage“. Im September 2009 erhielt Cordes die Innovationsförderung der Stadt Hamburg.

In den Rostschutzmitteltests des Fachmagazins „Oldtimer Markt“ belegen die „TimeMAX“-Produkte, etwa in Fett-Wachs-Kombination für Hohlraum- und Unterbodenschutz bei Pkws sowie im Bereich der Industrie und Schifffahrt regelmäßig die Spitzenposition. Das alte Fiat-Cabrio von einst steht im Betrieb, es dokumentiert, so Cordes, die Unternehmensgeschichte. ◇

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