Goldfund auf der Baustelle

Kleiner Lohn trotz großem Schatz. Ein Fliesenleger aus Hannover hat bei Renovierungsarbeiten Goldbarren, Münzen sowie Silberbesteck im Wert von rund 120.000 Euro gefunden. Der große Reichtum für den Finder bleibt aufgrund von gesetzlichen Regelungen allerdings aus.

Auf Gold- und Silberinvestments erheben Händler bisweilen saftige Gebühren, über die sie vollständig aufklären müssen. - © ddp

Nach dem Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ entdeckte ein 38-jähriger Handwerker hinter einer Blende mehrere Plastiktüten, als er gemeinsam mit seinem Kollegen neue Fliesen in der Küche verlegen wollte. „Wir dachten, es handele sich um Abfall oder um Ersatzteile der Küche, die dort aufgehoben werden“, kommentierte er gegenüber der Zeitung den Fund.

In den Tüten befanden sich allerdings weder Müll noch Ersatzteile, sondern ein wahrer Schatz. Beim Öffnen kamen australische Dollarmünzen, Silbermünzen, Silberbesteck und sogar ein Goldbarren im Gesamtwertt von etwa 120.000 Euro zum Vorschein. „So viel Gold und Silber habe ich noch nie in der Hand gehabt“, sagte der Finder.

Fund bei Hausverwaltung gemeldet

Laut Zeitungsbericht meldete der ehrliche Handwerker den Fund sofort der Hausverwaltung. Nicht einen Moment habe er daran gedacht, die Wertgegenstände selbst zu behalten. „Das war wirklich ein vorbildliches Verhalten des Handwerkers“, sagte der Geschäftsführer des Wohnungsbauunternehmens. Der Fund wurde den Erben des gestorbenen Mieters der Wohnung übergeben.

BGB sieht drei Prozent Finderlohn vor

Trotz des Fundes wird der Fliesenleger also nicht reich werden. Seine Ehrlichkeit dürfte dennoch belohnt werden: Das Bürgerliche Gesetzbuch regelt, dass der Finder vom Empfangsberechtigten bei Werten bis zu 500 Euro fünf Prozent und bei Werten, die darüber liegen, immerhin noch drei Prozent als Belohnung fordern kann. In diesem Fall würden dem Handwerker etwa 3600 Euro zustehen.

Schatzfund kein Einzelfall

Es kommt immer wieder vor, dass Handwerker oder ahnungslose Angehörige Schätze finden. So stieß ein Handwerker im Jahr 2000 bei Renovierungsarbeiten in der Wohnung eines gestorbenen Ehepaars in München auf einen doppelten Boden im Wandschrank. Darunter fand er eine Ledertasche mit 40.000 Mark Bargeld.