Inkasso: Wie Handwerker Außenstände richtig eintreiben

Die Prognosen sind düster: steigende Firmenpleiten und mehr Zahlungsausfälle im gewerblichen Bereich – darauf sollten sich Handwerksbetriebe schon jetzt einstellen – wie Betriebe ihre Außenstände schneller eintreiben.

Reagiert der säumige Kunde nach maximal zwei Mahnschreiben immer noch nicht, schalten Handwerksbetriebe am besten einen seriösen, guten Inkassoprofi ein.

Grundsätzlich gilt: Ein Gläubiger, also der Handwerksbetrieb, darf ausstehende Forderungen jederzeit durch ein Inkassobüro eintreiben lassen. Der Schuldner ist zur Übernahme dieser Kosten jedoch nur unter bestimmten Bedingungen verpflichtet. Um Inkassokosten vom Schuldner verlangen zu können, muss sich dieser im Zahlungsverzug befunden haben.

Die Kosten

Der Schuldner muss entstandene Inkassokosten nur bis zur Höhe der üblichen Anwaltsvergütung übernehmen. Die Kostenhöhe orientiert sich daher nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG). Die Gebührenhöhe richtet sich nach der Höhe der nicht gezahlten Forderung, dem sogenannten Gegenstandswert und dem Gebührensatz.

Der Gebührensatz kann sich im Rahmen von 0,5 bis 2,5 Gebühren bewegen, wobei es darauf ankommt, wie aufwendig und schwierig die Angelegenheit ist.

Beispiel: Bei einer nicht gezahlten Forderung von bis zu 300 Euro beträgt eine volle Gebühr 25 Euro, eine 0,8 Gebühr also 20 Euro. Hier wären im Regelfall an Inkassokosten nicht mehr als 20 Euro zuzüglich Auslagen und Mehrwertsteuer angemessen. Ein Gesamtbetrag von 30 Euro entspräche bereits einer vollen Gebühr mit anteiligen Auslagen und Mehrwertsteuer.

Inkassoprofi finden

Seit 1956 bereits vertritt der Bundesverband der Inkassounternehmen (BDIU) die Interessen der Inkassobranche gegenüber der Öffentlichkeit und der Politik. Heute gehören dem BDIU über 700 Inkassounternehmen an. BDIU-Mitgliedsunternehmen führen pro Jahr über vier Milliarden Euro dem Wirtschaftskreislauf wieder zu. Gemeinsam haben sie eine Marktabdeckung von über 90 Prozent.

Unter www.inkasso.de, der Datenbank des BDIU, können Handwerksbetriebe einen passenden und vor allem seriösen Inkassoprofi auswählen.

Der Marktführer unter den Inkassodienstleistern, Creditreform, bietet seinen Mitgliedern nicht nur Bonitätsauskünfte und viele weitere Services, sondern auch den effizienten Forderungseinzug an.

Bonitätscheck von privaten und gewerblichen Kunden sowie vorgerichtliches Inkasso und gerichtliches Mahnverfahren bietet auch die Wirtschaftsauskunftei in Hamburg, Bürgel, an .

Atriga offeriert Handwerksbetrieben eine Vielzahl von Dienstleistungen im Bereich Außenstände. Bonitätsauskünfte und Inkasso gehören zu den wichtigsten. Eine Mitgliedschaft ist für Betriebe nicht erforderlich.

Forderungsmanagement über Kreditversicherer

Professionelle Bonitätsinformationen und Forderungsmanagement für Handwerksbetriebe bieten mittlerweile auch die Kreditversicherungen wie Euler Hermes, Atradius, Coface Deutschland sowie Zurich Financial Services an. Weitere Infos zu Kreditversicherungen und den Angeboten für kleinere und mittlere Betriebe finden Sie hier .