Kundenverhalten: Immer online, ständig unterwegs

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Mobiler Kunde

Die Mobilität und die Digitalisierung sind gesellschaftliche Megatrends. Ihre Auswirkungen haben in den vergangenen Jahren unser Verhalten massiv verändert. Der mobile Kunde entsteht. Hier die Fakten.

Der mobile Kunde Marktforschung
Job- und Wohnortwechsel sind mittlerweile so selbstverständlich wie die Kommunikation über das Internet. - © hm

Die Deutschen arbeiten länger, fahren zur Arbeit immer weitere Wege und sind auch in ihrer Freizeit pausenlos auf Achse – die Mobilität zählt zu den großen gesellschaftlichen Mega-Trends der heutigen Zeit.

Berufliche Mobilität nimmt zu

Jeder Deutsche legt am Tag 45 Kilometer zurück. Auf rund 40 Millionen schätzen Studien die regelmäßigen Pendler. Neben den Dauerfahrern wächst die Zahl der Wochenendpendler. Untersuchungen zeigen, dass mit steigendem Haushaltseinkommen auch längere Wege zwischen Wohnung und Arbeitsplatz akzeptiert werden, ja oft sogar zum guten Ton gehören. Jobs, die einen wochen- oder monatelang in andere Teile der Republik verschlagen, sind damit im deutschen Arbeitsalltag angekommen.

Senioren zählen zu den mobilsten Gruppen

Auch die Senioren passen in das Bild dieser unruhigen Unterwegs-Gesellschaft. Waren wenigstens die Rentner vor einigen Jahren noch überwiegend daheim anzutreffen, sind auch sie inzwischen pausenlos auf Achse: ein Drittel der Autokäufer ist heute bereits über 60 Jahre alt. Die meisten fühlen sich jetzt im richtigen Alter, um ihr Leben mit Energie noch mal neu zu gestalten.

Kürzere Reisen, dafür wesentlich häufiger

Dazu gesellen sich Patch-Work-Familien und Singlehaushalte mit wechselnden Lebensmittelpunkten und der Trend, auch seine Freizeit nicht länger vor dem Briefmarkenalbum oder der Spielzeugeisenbahn zu verbringen, sondern mit ausgefallenen Outdooraktivitäten oder Städtetrips auszufüllen. Forscher haben sogar eine Gruppe von Global Jet Settern identifiziert, die regelmäßig in den weltweiten Metropolen unterwegs ist.

Mehr Mobilfunkverträge als Einwohner

Begleitet wird der Trend durch die Digitalisierung der Medien, was auf diese Entwicklung wie ein Beschleuniger wirkt. Noch vor 15 Jahren war ein Handy ein Fall für Technik-Freaks, inzwischen beträgt die Dichte 100 Prozent. Es existieren in Deutschland mehr Mobilfunkverträge als es Einwohner gibt. Das erste iPhone wurde im Sommer 2007 vorgestellt, inzwischen nutzt jeder zweite Erwachsene ein Smartphone. Der Umstand, dass man überall kommunizieren, im Internet recherchieren, bestellen und bezahlen kann, ist so selbstverständlich geworden wie die Tatsache, dass man das Wasser aus unseren Leitungen bedenkenlos trinken kann.

Alles muss sofort verfügbar sein

Wissenschaftler haben bereits festgestellt, dass durch diese Entwicklung die Bereitschaft abnimmt, auf irgendetwas noch warten zu wollen. Nachrichten können sofort gelesen und beantwortet, Musik sofort gekauft und Videos jederzeit gestartet werden: Das Internet hat die Erwartungshaltung geschürt, seine Wünsche unmittelbar erfüllt zu bekommen.

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