Steckbrief Heinz Weber: "Gründer brauchen mehr Finanzkompetenz"

Lernen ist das zentrale Motto der Betriebs­wirte im Handwerk, seit genau zehn Jahren ist Heinz Weber nun Vorsitzender des Bundesverbands. Wieso ihn die Lufthansa nicht wollte, was ihn als Dozent und im Ehrenamt antreibt – und warum er vom Ruhestand wenig hält.

Traumberuf als Kind

Wie viele Jungs träumte ich davon, Pilot zu werden. Doch damals hatte man als Brillenträger bei der Lufthansa keine Chance. Da meine Mutter Lehrerin war, studierte ich zunächst Erziehungswissenschaften. Doch das war nicht mein Ding und es folgte stattdessen eine Bankausbildung und später der Bank-Betriebswirt. Über meine Tätigkeit als Dozent für Finanzen und Controlling bei der Handwerkskammer kam ich dann doch noch zum Unterrichten.

Das treibt mich an

Den jungen Menschen mein Wissen und meine Erfahrung als Banker und Berater weiterzugeben und sie bei ihrem geplanten Karriereweg zu unterstützen, bereitet mir sehr viel Freude. Dabei lege ich großen Wert darauf, die manchmal sehr theoretischen Finanzthemen praxisnah zu vermitteln, damit möglichst alle mitkommen.

Einstellung zum Lernen

Als ich bei der Bank meine Karrieremöglichkeiten ausgeschöpft hatte und wenig Chancen zur Weiterentwicklung blieben, habe ich mich vor 20 Jahren als Finanz- und Versicherungsberater selbstständig gemacht. So kann ich mein Wissen laufend erweitern, in der Versicherungsbranche sind 15 Weiterbildungsstunden pro Jahr sogar Pflicht.

Vorsitzender des BdH-Bundesverbands geworden, weil …

… ich darin eine Chance sah, gründungswilligen jungen Menschen oder auch Nachfolgern im Familienbetrieb zu vermitteln, wie wichtig das Wissen um Finanz- und Versicherungsthemen für eine erfolgreiche Betriebsführung ist.

Das schönste Erlebnis im Job

Als ein Kunde im Beratungsgespräch zu mir sagte, dass er nicht wegen des tollen Logos auf der Visitenkarte zu uns in die Agentur kommt, sondern wegen meiner Person, weil er mir als Mensch vertraut.

Da möchte ich in zehn Jahren stehen

Von einem Tag auf den anderen in den Ruhestand zu gehen kann ich mir nicht vorstellen. Ich sehe mich auch in zehn Jahren als Berater und Dozent, vielleicht mit etwas weniger Umfang als heute. Doch ich nehme mir jetzt schon die Zeit für Familie und Enkel, reise gerne mit meiner Frau und gehe regelmäßig schwimmen und reiten.