Kommentar Hans Peter Wollseifer: "Ausbildende Betriebe bei den Sozialabgaben entlasten"

Wir müssen darüber nachdenken, wie ausbildende Betriebe endlich entlastet werden können, sagt ZDH-Präsident Hans-Peter Wollseifer. Seine Idee: Entlastungen im Sozialabgabebereich analog zu Regelungen, die für Studierende bereits bestehen.

Hans-Peter Wollseifer, Präsident ZDH - © Rudolf Wichert

Wir müssen darüber nachdenken, wie ausbildende Betriebe endlich entlastet werden können – wirksam und auch als Signal der Wertschätzung für diese wichtige Leistung, von der nicht nur die Betriebe selber, sondern das ganze Land profitiert. Diese Leistung wird leider von allzu vielen für selbstverständlich genommen. Das ist sie aber nicht.

Das Handwerk ist der stärkste Ausbilder

28 Prozent aller Auszubildenden in Deutschland werden im Handwerk zu Fachkräften qualifiziert. Und danach werden die im Handwerk Ausgebildeten gerne woanders beschäftigt, in Industrie, Verwaltung, Bundeswehr .

Wer ausbildet, übernimmmt Verantwortung und Kosten

Wer ausbildet, der übernimmt nicht nur soziale und gesellschaftspolitische Verantwortung. Er hat auch hohe Kosten. Durchschnittlich investiert ein Betrieb bei einer dreijährigen Lehre rund 16.500 Euro in die Ausbildung eines jungen Menschen.

Ausbildende Betriebe im Sozialabgabebereich entlasten

Wenn Auszubildende dann sogar über Headhunter abgeworben werden oder massive Abwerbekampagnen gefahren werden, halte ich es für angebracht, darüber nachzudenken, wie ausbildende Betriebe unterstützt werden können und welche Wege zu einer auch finanziellen Wertschätzung es gibt, etwa über Entlastungen im Sozialabgabebereich analog zu Regelungen, die für Studierende bereits bestehen.

Darüber wollen wir mit der Politik ins Gespräch kommen und konkrete Vorschläge machen.

  • Hans-Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverband des Deutschen Handwerk ZDH

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