Für drei Entwicklungen, die durch die Zusammenarbeit zwischen einem Handwerksbetrieb und einer Wissenschaftseinrichtung zur Marktreife gebracht wurden, hat handwerk magazin den „Technologietransferpreis des Deutschen Handwerks, Professor-Adalbert-Seifriz-Preis“ verliehen. Lesen Sie hier, was die Preisträger auszeichnet.
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Checkliste Innovationsbewertung(PDF, 92,93 kB)
Die Gewinner des Professor-Adalbert-Seifriz-Preis 2012 sind:
Dipl.-Ing. Michael Scheideler, Scheideler Verfahrenstechnik GmbH, Haltern am See und Dr. Günter Gunkel, Technische Universität Berlin.
Sie entwickelten gemeinsam ein CO2-Spülverfahren einschließlich der Technik zum Nachweis und zur Eliminierung von Wasserasseln und ihren Exkrementen in Trinkwasserleitungen. Zur Bekämpfung von Wasserasseln standen bislang nur konventionelle Rohrnetzspülungen und der in Deutschland verbotene Einsatz von Insektiziden zur Verfügung. Durch das CO2-Spülverfahren werden die Asseln narkotisiert, können sich nicht mehr an den Rohrleitungen festhalten und werden bereits mit geringen Fließgeschwindigkeiten aus dem Rohleitungssystem ausgespült.
Harald Scharrenbach, Scharrenbach & Thielen GmbH (STM), Bonn zusammen mit
Ewald Heinen, Dr. Giuseppe Strina und Uwe Otto, Entwicklerteam itb – Institut für Technik der Betriebsführung, Karlsruhe.
Ihr Projekt ist die ganzheitliche systematische Entwicklung und Gestaltung eines Dienstleistungspakets rund um die Nutzungsverlängerung von Gebäuden und Einrichtungen. Das Unternehmen STM entwickelte zusammen mit dem itb ein „Rund-um-Sorglos-Paket“ vom Bau und der Installation metall- und sicherheitstechnischer Gebäudeelemente bis hin zu Dienstleistungen in der anschließenden Nutzungsphase, wie Service-Checks, Wartungsverträge und die vorbeugende Überprüfung zusätzlicher sicherheitsrelevanter Aspekte.
Eduard und Max Brammertz, Brammertz Schreinerei GmbH Aachen und
Prof. Dr. Johannes Gartzen, Fachhochschule Aachen.
Handwerksunternehmer Brammertz und Wissenschaftler Gartzen entwickelten das beschusshemmende Holzfenster V-TEC. Das neue beschusssichere Fenster mit Eichenholzrahmen verfügt über die thermischen und optischen Vorteile eines Holzfensters bei höchster Beschussklasse. Bisher war die Ausführung von beschusssicheren Rahmen nur aus Stahl oder Aluminium mit Stahleinlage möglich, mit allen optischen und bauphysikalischen Nachteilen wie Kälteübertragung, Schwitzwasserbildung, hohes Gewicht.
Die Preise überreichten Professor Johann Löhn, Präsident der Steinbeis-Hochschule Berlin und Vorsitzender der Jury, Verleger Alexander Holzmann (Holzmann Medien, Bad Wörishofen) und Thomas Grässle, Vertriebsdirektor SIGNAL Iduna. Claus Munkwitz, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Stuttgart, sagte in seinem Grußwort, das moderne Handwerk komme heute in weiten Teilen nicht mehr ohne Wissenschaftler aus, aber die Hochschulwelt auch nicht ohne das Handwerk, zumindest wenn es um angewandte Wissenschaften und Forschung gehe. Ohne handwerkliche Kompetenz gebe es keinen funktionsfähigen Prototyp, ohne Erfahrungswissen keine tragfähige Lösung.
handwerk magazin schreibt den Wettbewerb gemeinsam mit der Steinbeis-Stiftung und der Signal Iduna Gruppe Versicherungen und Finanzen aus. Unterstützt wird der bundesweite Wettbewerb vom Zentralverband des Deutschen Handwerks und dem Baden-Württembergischen Handwerkstag.