Handwerker können jetzt studieren

Als erstes deutsches Bundesland öffnet Bayern für Meister und Gesellen aus dem Handwerk die Pforten seiner Hochschulen. In Zukunft können Tischler- oder Malermeister Medizin oder Jura studieren. Gesellen ohne Meisterbrief dürfen zumindest ein fachgebundenes Studium beginnen. Andere Bundesländer werden folgen.

Handwerker können jetzt studieren

Mit dem Beschluss der Bayerischen Staatsregierung, künftig allen Handwerksmeisterinnen und -meistern in Bayern ein Studium an der Fachhochschule und Universität sowie Gesellinnen und Gesellen mit mindestens dreijähriger Berufserfahrung den fachgebundenen Zugang zu Fachhochschulen oder Universitäten zu ermöglichen, wird eine jahrelange Forderung des bayerischen Handwerks in die Tat umgesetzt. „Die Landesregierung unterstreicht damit, dass es ihr ernst ist mit der Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung und bestätigt damit das hohe Qualifikationsniveau handwerklicher Bildungsabschlüsse“, lobt der Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT), Heinrich Traublinger.

Mit der Möglichkeit des direkten Hochschulzugangs für Meisterinnen und Meister werde zudem die Attraktivität der beruflichen Bildung weiter gesteigert, so Traublinger. Damit steht nun allen Schülern mit der beruflichen Bildung, also Berufsausbildung und Meisterprüfung, eine gleichwertige Alternative auf dem Weg zum Universitätsstudium zur Verfügung.

In Bayern legten im vergangenen Jahr ca. 4.600 Handwerkerinnen und Handwer-ker ihre Meisterprüfung und über 22.000 ihre Gesellenprüfung erfolgreich ab. (coh )