Handwerk: Nicht nur Akademiker werden gebraucht

Auf dem Bildungssymposium des bayerischen Handwerks wurde der OECD-Bildungsbericht kritisiert, weil er die akademische Ausbildung bevorzuge.

Handwerk: Nicht nur Akademiker werden gebraucht

„Wir müssen dafür sorgen, dass jeder nach seinen Talenten und Interessen bestmöglich qualifiziert wird“, erklärte Heinrich Traublinger, Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT) anlässlich des Bildungs-Symposiums des BHT in München. Es sei nicht nur eine soziale Herausforderung, dass kein junger Mensch im deutschen Bildungssystem verloren gehe und ohne Ausbildung bleibe.

Im Anschluss an die Eröffnungsrede des BHT-Präsidenten erläuterte Professor Andreas Schleicher, Leiter der Abteilung Indikatoren und Analysen im Direktorat Bildung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), welche Anforderungen aus Sicht der OECD an ein erfolgreiches Bildungssystem gestellt werden.

Kritik übte Traublinger am jährlich vorgelegten OECD-Bildungsbericht, der Deutschland regelmäßig zu wenige Studenten attestiert. „Es ist für das Handwerk durchaus ein Problem, dass die Akademiker so in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt werden“, erklärte Traublinger. Dabei habe eine Studie der Universität Duisburg-Essen ergeben, dass es in vielen Ländern zu einer „Akademiker-Schwemme“ komme. In einigen Ländern werde daher versucht, die berufliche Bildung in neuer Form wieder aufzubauen. Als Benchmark diene dabei bevorzugt das deutsche System der beruflichen Bildung.

rm