Handwerk als Vorbild für Werte

Gunnar Geyer, Geschäftsführer vom Hamburger HWWI, lobte die Handwerksbetriebe für ihr Engagement in der Gesellschaft. - © BdH Hamburg

Amtsköst 2014. Das Handwerk taugt zum Vorbild für die ganze Wirtschaft. Die Gäste der Amtsköst der Betriebswirte des Handwerks erfuhren, warum. Es sind zwei Seiten einer Medaille: Anstand und Profitabilität. Nur mit Anstand seien Unternehmen langfristig profitabel. Diese Überzeugung vertrat Gunnar Geyer, Geschäftsführer des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitutes (HWWI), bei der Amtsköst im Gewerbehaus, einem Höhepunkt im Jahresprogramm der Betriebswirte des Handwerks (BdH) Hamburg.

Vor rund 180 Gästen aus Handwerk, Politik, Behörden und Verbänden warb Geyer in seinem Festvortrag für die Idee des neu gegründeten Club of Hamburg als „Sprachrohr der großen Mehrheit der Anständigen“ unter den Unternehmern. Dieses Forum haben neben anderen das HWWI und der Handwerksunternehmer Frank Breckwoldt (Ryf Coiffeur) ins Leben gerufen. Thomas Effenberger, der als neuer Vorsitzender des BdH-Regionalvereins durch die Veranstaltung führte, machte aus seiner Wertschätzung für die Arbeit des Club of Hamburg ebenfalls kein Hehl.

Im Handwerk sieht Geyer ein Vorbild für unternehmerische Verantwortung. Aufgrund ihrer lokalen Verankerung könnten sich die Betriebe gar nicht unverantwortlich verhalten, Engagement für das Gemeinwohl werde vielfach als selbstverständlich empfunden. Führungskräfte im Handwerk seien „anfassbar und authentisch“. Zu diesen Qualitäten dürfe man sich ruhig bekennen, forderte Geyer zu mehr Mut beim Marketing auf. Die Herausforderungen, die sich durch wirtschaftlichen Strukturwandel und den Wertewandel der jungen Generation ergeben, streifte Geyer nur. Es war an Kammerpräsident Josef Katzer, darauf einzugehen, nachdem sich die Gäste mit Roastbeef und Bratkartoffeln gestärkt hatten: „Die junge Generation erwartet mehr von ihrer Arbeit als ein Auskommen.“ Junge Leute seien zu Leistung bereit, wenn sie sich mit den Aufgaben identifizieren können und dafür qualifiziert werden. Das Handwerk biete genau das, so Katzer. Woran es fehlt, ist die Kenntnis davon in der Zielgruppe. Genug Stoff für Gespräche bei Kaffee und Kuchen war damit gegeben – bis das Dom-Feuerwerk den Abend farbenfroh beendete.