Gründungsstatistik: Keine Trendwende in Sicht

Nur 298.500 gewerbliche Existenzgründungen gab es 2015, das ist nach Angaben des Bonner „Instituts für Mittelstandsforschung“ (IfM) ein Rückgang von 3,7 Prozent gegenüber 2014. Obwohl auch deutlich weniger Unternehmen ihr Gewerbe abgemeldet haben ist der „Gründungssaldo“ mit rund 29.400 Unternehmen weiterhin negativ.

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    © IfM, Bonn 2016
    Laut Statistik des Bonner "Instituts für Mittelstandsforschung" wurden in den letzten drei Jahren mehr Unternehmen aufgegeben als neu gegründet.
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Laut IfM sank die Zahl der Unternehmensaufgaben im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Prozent und liegt nun bei 328.000. Besonders ausgeprägt war das Abmeldeverhalten von Bulgaren (minus 42,3 Prozent) und Rumänen (minus 24,1 Prozent): Die Staatsbürger dieser beiden Länder besitzen seit Anfang 2014 die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit und können sich seither auch um eine abhängige Beschäftigung bemühen.

Positiv: Mehr Gründungen mit Substanz

„Ein Lichtblick am Horizont ist, dass die Zahl der Betriebsgründungen von Hauptniederlassungen in 2015 entgegen dem allgemeinen Trend geringfügig stieg", erklärte Rosemarie Kay, stellvertretende Geschäftsführerin des IfM Bonn. „Diese Gründungen besitzen eine größere wirtschaftliche Bedeutung als beispielsweise Gründungen im Kleingewerbe, weil mit ihnen zumeist die Schaffung von Arbeitsplätzen einhergeht." Die Anzahl der Kleingewerbegründungen war im vergangenen Jahr um 5,8 Prozent gesunken, die der Nebenerwerbsgründungen um 1 Prozent.

Trend: Rückgang schwächt sich ab

„Tendenziell wirkte sich in 2015 die weiterhin gute Lage auf dem Arbeitsmarkt negativ auf das Gründungsgeschehen aus. Die Erwerbstätigen finden offenbar noch immer ausreichend attraktive alternative Beschäftigungsmöglichkeiten", begründete Rosemarie Kay die sinkende Bereitschaft zur Existenzgründung. Für das laufende Jahr erwartet sie, dass sich die rückläufige Tendenz abschwächt.