Zahlreiche GmbHs im Handwerk haben Pensionsrückstellungen in der Bilanz. Gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten machen diese jedoch Probleme. Entweder die Pensionszusage ist nicht ausreichend ausfinanziert oder aber die Pensionsrückstellung belastet das Rating bei der Bank. Nun ist eine Teil-Abhilfe möglich.
Zum Hintergrund
Wenn sich Gesellschafter-Geschäftsführer einer Handwerks-GmbH eine Pension zugesagt haben, muss entsprechend in der Bilanz auch eine Rückstellung eingebucht werden. Das Problem dabei: Ist die Pension erst einmal zugesagt und die Rückstellung in der Bilanz, kommt man nur schwerlich zurück. Quasi dauerhaft belastet die Pensionsrückstellung die Bilanz. Ein einfacher Pensionsverzicht ist gar nicht so einfach. So die bisherige Meinung der Finanzverwaltung. Danach galt: Wenn auf einen Teil der Pension verzichtet wird, liegt auf Ebene der Gesellschaft eine verdeckte Einlage vor, welche der Gesellschafter als Arbeitslohn zu versteuern hat.
Entscheidend ist worauf verzichtet wird
Aufgrund eines aktuellen BMF-Schreibens (Az: IV C 2 - S 2743/10/10001: 001) ist jedoch mittlerweile ein Teilverzicht ohne steuerliche Folgen möglich. In der Verwaltungsanweisung regelt der Fiskus, dass es keine steuerlichen Folgen hat, wenn der Geschäftsführer lediglich auf Pensionsansprüche verzichtet, die er noch in der Zukunft verdienen muss.
Wer hingegen auch auf Ansprüche verzichtet, die ihm bereits aufgrund seiner Arbeit in der Vergangenheit zustehen, hat schlechte Karten. In solchen Fällen kommt es nach wie vor zu einer verdeckten Einlage und einem lohnsteuerpflichtigen Zufluss beim Gesellschafter.
Tipp: In der Praxis hat die Finanzverwaltung mit ihrer geänderten Auffassung eine Möglichkeit geschaffen die Pensionszusage „einzufrieren“ und so eine etwaige Finanzierungslücke zu schließen. Weiterhin wird nach einem Teilverzicht keine Erhöhung der Pensionsrückstellungen vorgenommen werden, was wiederum das Rating bei der Bank verbessert und zukünftige Kreditvergabe erheblich erleichtern dürfte.