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Der zunehmende Anteil älterer Menschen bringt dem Handwerk über Jahre ein steigendes Wachstum.

90 Prozent des Umsatzes der Hörgeräteakustiker stammen aus dem Verkauf von Hörgeräten. k Fakten 2000 Betriebe 10000 Beschäftigte 1,3 Mrd. Euro Gesamt-umsatz - © Maica- iStockphoto

Gewinner der Demografie

Branche. Hörgeräteakustiker verkaufen Hörsysteme und passen sie an die Bedürfnisse ihrer Kunden an. Zu diesem Zweck führen sie Hörtests durch, beraten über geeignete Hörgeräte, liefern Ohrpassstücke und stellen das Hörgerät ein. Dazu kommen Wartungs- und Reparaturarbeiten.

In dem Gesundheitshandwerk gibt es seit zehn Jahren einen anhaltenden Filialisierungsprozess. Aber trotz der Expansion der großen Unternehmen bestimmen nach wie vor die kleineren Betriebe mit weniger als fünf Mitarbeitern die Branche. Deren Anteil an der Gesamtzahl der Unternehmen liegt bei rund 70 Prozent.

Betriebsvergleich. Etwa 90 Prozent des Umsatzes der Hörgeräteakustiker stammen aus dem Verkauf von Hörgeräten. Die Mehrzahl der Hörgeräte wird an gesetzlich versicherte Kunden geliefert, die Krankenversicherung zahlt dafür einen einheitlichen Festbetrag.

In den kleineren Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 30000 und 540000 Euro betrug 2011 der Rohgewinn gut 68 Prozent vom Umsatz. Die Personalkosten machten ein knappes Viertel des Umsatzes aus. Der Gewinn vor Steuern lag bei knapp 22 Prozent vom Umsatz. Im Durchschnitt der Gesamtbranche ist die Ertragslage bei den Unternehmen gut.

Konjunktur. Der Hörgeräteakustikermarkt weist im Trend ein kontinuierliches Wachstum auf. 2011 wurden knapp 890000 Hörgeräte abgesetzt. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 4,3 Prozent. Das Umsatzwachstum hat sich seit einigen Jahren auf rund vier Prozent eingependelt. Da die gesetzlichen Kassen nach vorläufigen Zahlen ihre Ausgaben für Hörhilfen um 3,5 Prozent erhöhen, werden die Unternehmen auch 2012 ein Umsatzplus erzielen.

Aussichten. Die neue Hilfsmittel-Richtlinie weitet den Leistungsanspruch der Versicherten erheblich aus. Damit müssen neue Festbeträge festgelegt und bestehende Verträge zwischen Leistungserbringern und Kassen neu ausgehandelt werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die neuen Vergütungsstrukturen auf die Ertragslage auswirken werden. (Quelle: BVR) ◇

reinhold.mulatz@handwerk-magazin.de

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