Kfz-Gewerbe Gewinne im Kfz-Gewerbe ausgebremst

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Branchen-Check Kfz-Gewerbe: Die Umsätze ziehen bei den Betrieben wieder leicht an, aber die Erträge bleiben niedrig.

Branche: Das Kraftfahrzeuggewerbe, in dem der Handel mit Fahrzeugen sowie der Instandhaltungs- und Unfallservice zusammengefasst sind, zählt zu den großen Branchen im Handwerk. 2009 betrug der Gesamtumsatz 134,4 Milliarden Euro. Davon entfielen 47,6 Prozent auf den Handel mit Neufahrzeugen, den zweitgrößten Umsatzträger der Branche bildet der Gebrauchtwagenhandel mit 31,5 Prozent. Der Werkstatt- und Ersatzteilumsatz lag bei 20,9 Prozent. Im Durchschnitt beschäftigt jeder Kfz-Betrieb 12 Mitarbeiter, ausgebildet werden rund 66000 gewerbliche und 16000 kaufmännische Azubis.

Betriebsvergleich: Nach den Betriebsvergleichszahlen der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks erwirtschafteten die Unternehmen 2008 im Durchschnitt einen Gewinn von 1,1 Prozent vor Steuern. Zieht man allerdings Kosten wie Unternehmerlohn, Eigenkapitalzinsen und Miete ab, bleibt ein durchschnittlicher betriebswirtschaftlicher Verlust von 1,7 Prozent. Besonders schlecht schneiden die markenungebundenen Betriebe (freie Werkstätten) ab: Sie machten 3,7 Prozent Verlust. Der Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) hat für die Unternehmen 2008 eine Umsatzrendite von nur 0,2 Prozent ausgerechnet.

Konjunktur: Durch die Umweltprämie stiegen 2009 die Zulassungen bei Neufahrzeugen um 23,2 Prozent an, das brachte der Branche ein Umsatzplus von 3,7 Prozent. Wie erwartet folgte dann 2010 ein Einbruch bei den Pkw-Zulassungen, sie gingen um 26,8 Prozent zurück. Die Betriebe konnten die Verluste im Handel nicht durch das Werkstattgeschäft kompensieren. Deshalb gingen die Umsätze im Kfz-Gewerbe im letzten Jahr um geschätzte acht Prozent zurück.

Aussichten: In diesem Jahr erwarten Experten ein leichtes Umsatzplus von rund sechs Prozent, das werde aber nicht reichen, um die Ertragslage der Unternehmen zu verbessern. Viele werden deshalb unter dem Strich erneut kaum Gewinne machen. Der ZDK rechnet damit, dass die Zahl der Betriebe sinken wird. Für die Zukunft ist entscheidend, wie die Handwerksbetriebe den technologischen Wandel hin zur Elektromobilität bewältigen. (Quelle: BVR)