Feinmechanikermeister Klaus Lauf und Privatdozent Dr. med. Dr. rer. nat. Klaus Hamprecht Gesunde Frühchen durch besonders sterilisierte Muttermilch

Feinmechanikermeister Klaus Lauf und Privatdozent Dr. med. Dr. rer. nat. Klaus Hamprecht

Gesunde Frühchen durch besonders sterilisierte Muttermilch

Herausforderung: Durch die Muttermilch wird das Herpes-Virus HCM übertragen. Gefährlich ist es besonders für Frühgeborene, die vor der 30. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen und unter 1000 Gramm wiegen. Frühchen besitzen kein wirkungsvolles System zur HCMV-Abwehr. Feinmechanikermeister Klaus Lauf wollte ein Gerät entwickeln, mit dem sich das Virus abtöten lässt.

Innovation und Technologietransfer: Verfahren zur Behandlung der Muttermilch mit Wasserbädern gibt es bereits. Sie vernichten jedoch mit dem HCM-Virus alle Nährstoffe in der Muttermilch. Gerade die aber sind wichtig für die Entwicklung der Frühgeborenen. Deshalb suchte der Tübinger Uni-Virologe
Dr. Dr. Klaus Hamprecht ein Alternativverfahren, das HCM-Viren inaktiviert, ohne Nährstoffe zu zerstören. Bei der Recherche stieß der Wissenschaftler auf Feinmechanikermeister Klaus Lauf, der sich seit 1993 mit Medizintechnik beschäftigt. Gemeinsam erarbeiteten die beiden ein standardisierbares Verfahren, das Muttermilch mit einem Spezialgerät in reproduzierbarer Form sterilisiert.

Die Lösung lag im Erzeugen eines Milchfilms mittels eines rotierenden Rundkolbens, in dem ein Temperaturfühler sitzt. Dieser meldet über einen stabilen Prozessor die Daten an das Steuergerät. Lauf und Hamprecht ermittelten in
langen Messreihen den optimalen Mix zwischen Temperatur und Zeit, der Viren inaktiviert und Nährstoffe schont. Das Verfahren dauert 90 Sekunden, in denen die Muttermilch für fünf Sekunden auf 60 Grad Celsius erhitzt und mit sieben Grad kaltem Wasser wieder auf 37 Grad gekühlt wird.

Während der Entwicklung telefonierten beide regelmäßig und trafen sich, um Versuchsergebnisse sowie Ideen zu diskutieren. In der halbjährigen Schlussphase setzte der Feinmechaniker schließlich 80 Prozent seiner Arbeitszeit für den HCMV-Inaktivator ein.

Erfolg: Schließlich bestätigte der TÜV die Marktreife des Geräts. Die Vermarktung läuft über die Virex GmbH. Zunächst sollen 250 infrage kommende Kliniken in Deutschland informiert werden, dann die Schweiz, Österreich, Europa und die USA folgen. Feinmechanikermeister Klaus Lauf verantwortet die Produktion und will mit Subunternehmern aus den Bereichen Dreherei, Klima-Kälte-Technik, Fahrwerk und Gehäuse die Geräte herstellen. Damit dürfte er zahlreiche Arbeitsplätze sichern oder neu schaffen.
www.virex.eu