Frauenrallye: Unser Team für Marokko

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Frauenrallye Aïcha des Gazelles und Handwerker privat

Goldschmiedin Viola Hermann und Sanitär- und Heizungsbauerin Vanessa Wagner starten für das Handwerk bei der Wüstenrallye Aïcha des Gazelles. Welches Abenteuer die Unternehmerinnen erwartet.

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    © KD Busch
    Viola Hermann, 44, ist Goldschmiedin und lebt in Stuttgart. 1994 legte sie die Meisterprüfung ab, drei Jahre später machte sie sich selbständig. Die Verbindung von Acryl und Metall zu farbenfrohen Ringen ist zu ihrem Markenzeichen geworden. In ihrer Freizeit fährt sie Mountainbike, Motorrad und klettert. Kürzlich ließ sie sich in Thailand zur Yoga-Lehrerin ausbilden.
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    Vanessa Wagner, 37, führt gemeinsam mit ihrem Vater einen SHK-Betrieb mit neun Mitarbeitern im hessischen Hattersheim. Die Sanitär- und Heizungsbaumeisterin hatte schon immer ein Faible für Technik. Das gilt nicht nur für ihren Beruf: Seit über zehn Jahren fährt sie Motorradrennen. Nicht nur mit dem Motorrad ist sie viel unterwegs – ihr liebstes Reiseziel: Asien.
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    So sehen Siegerinnen aus: ­Viola Hermann (li.) und ­Vanessa Wagner freuen sich auf die marokkanische Wüste.
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    In diesem Jahr wird die Frauenrallye Aïcha des Gazelles zum 25. Mal veranstaltet.

Durch die Wüste zu den Sternen: Dieser Spruch begleitet Viola Hermann schon lange. Die Goldschmiedemeisterin hat sich das lateinische Originalzitat in einen Ring eingraviert: „Der hat mir beim Auswahltraining Glück gebracht.“ Jetzt verschlägt es sie tatsächlich in die Wüste: Gemeinsam mit der Sanitär- und Heizungsbaumeisterin Vanessa Wagner startet sie für handwerk magazin und die Deutsche Handwerks Zeitung bei der Frauenrallye „Aïcha des Gazelles“. Die Goldschmiedin wird einen neuen Mercedes Benz Vito durch die marokkanische Wüste lenken, ihre Teampartnerin übernimmt die Navigation mit Kompass und Karte. Rund 2500 Kilometer Abenteuer liegen vor den Handwerks­unternehmerinnen. „Die Vorfreude ist riesig“, sagt Viola Hermann.

Unternehmerin mit Rennerfahrung

Dass sie sich durchsetzen können, haben beide Frauen schon im Berufsleben bewiesen. Viola Hermann verkaufte bereits mit 17 Jahren Schmuck auf Märkten. Nach der Meisterprüfung gründete die Goldschmiedin 1997 ihr eigenes Schmuckatelier. „Ich habe mir immer gewünscht, dass mein Name über einem Laden steht“, sagt sie. Sie liebt es, eigene Ideen umzusetzen und mit den Händen zu arbeiten. Ihr Vater, der als Mechanikermeister in der optischen Industrie arbeitet, brachte sie auf die Idee, mit Acryl zu experimentieren. Seither sind die bunten Ringe aus Acryl und Metall ihr Markenzeichen. Auf dem Weinberg ihrer Eltern lernte die heute 44-Jährige Traktor fahren, auf unwegsamem Gelände ist sie auch mit dem Mountainbike oder Motorrad unterwegs.

Ihre Teamkollegin hat sogar Rennerfahrung: Seit über zehn Jahren fährt Vanessa Wagner Motorradrennen in ganz Europa. Die Unternehmerin leitet in der dritten Generation einen SHK-Betrieb mit neun Mitarbeitern. Eigentlich wollte die heute 37-Jährige nach der Ausbildung noch studieren, aber schon im ersten Ausbildungsjahr im Familienbetrieb merkte sie: „Das ist genau mein Beruf“. Kurz nach der Meisterprüfung stieg sie in die Geschäftsführung ein. „Das Technische liegt mir“, erzählt sie. An ihrem Beruf mag sie auch die kreative, gestalterische Seite, im Betrieb ist sie für die Badplanung zuständig. Wie ihre Teamkollegin reist sie viel, klettert und macht Yoga: „Wir entdecken gerade viele Gemeinsamkeiten“, sagt Viola Hermann. Für die Rallye haben sie sich vorgenommen, alle Entscheidungen im Team zu treffen. Klar, dass die Goldschmiedin ihren Glücksring auch nach Marokko mitnimmt.

Rallye-Organisation

Die Frauenrallye Aïcha des Gazelles wird in diesem Jahr zum 25. Mal ausgetragen. Der gesamte Wettbewerb dauert vom 20. März bis 4. April 2015. Gestartet wird in den Klassen Quad/Moto, 4 x 4 Truck und Crossover. Erfahrene Fahrerinnen starten in der Klasse Expert. Preisgelder gibt es nicht – die Einnahmen gehen an gemeinnützige Organisationen in Marokko.

 Strecke und Etappen

In sieben Etappen suchen die Teams – nur mit Kompass und Karte ausgerüstet – den kürzesten Weg durch die Wüste. Ungefähr 2500 Kilometer legen die Teilnehmerinnen zurück. Start ist in Paris. Nach der Überfahrt nach Marokko läuft zwischen 25. März und 2. April die eigentliche Rallye mit Zeltübernachtung im Biwak sowie unterwegs. Die Siegerehrung folgt in der Hafenstadt Essaouira.

Auswahltraining

61 Handwerkerinnen hatten sich für einen der beiden Startplätze beworben. Beim Auswahltraining wurden elf Kandidatinnen auf ihre fahrerischen und technischen Kenntnisse sowie ihre Sprachbegabung und ihren Orientierungssinn geprüft. Die qualifizierten Handwerke­­­rinnen absolvieren vor der Rallye noch ein Navigations- sowie ein Fahrtraining bei Mercedes.