Forsa-Umfrage: Viele Handwerker ohne Internetpräsenz

Mehr als die Hälfte der Handwerksbetriebe sind nach einer Forsa-Umfrage noch ohne Internetpräsenz. Auch mobile Versionen der Websites werden nur von einem Bruchteil der Befragten angeboten. Den meisten Handwerksunternehmern fehlen die Ressourcen – dabei muss die Sichtbarkeit eines Handwerksbetriebes im Internet nicht teuer oder aufwendig sein.

Laut einer Forsa-Umfrage bieten bislang nur 15 Prozent der befragten Handwerksunternehmen mit eigener Betriebshomepage diese auch in der Version für mobile Endgeräte an. - © Erik Khalitov/iStockphoto

Die Deutschen haben ein sehr großes Interesse an handwerklichen Themen und Angeboten im Internet. Das Marktforschungsinstitut Innofact hat im Auftrag von Gelbe Seiten Marketing ermittelt: 65 Prozent der Befragten suchen online Hilfe bei handwerklichen Projekten rund um Haus oder Wohnung. In der Altersgruppe der 18-39-Jährigen recherchieren sogar fast 80 Prozent der Befragten im Netz.

Mangel an Personal und Ressourcen

Der virtuelle Informations- und Beratungsanspruch der Kunden wird aber bei rund der Hälfte der Handwerksunternehmen noch nicht bedient: 52 Prozent der Handwerksunternehmen besitzen keine eigene Internetpräsenz, so das Umfrageergebnis des Forsa-Marktforschungsinstituts, ebenfalls in Auftrag der Gelben Seiten.

Die befragten Handwerksbetriebe ohne Firmenhomepage gaben bei der Forsa-Umfrage an, dass sie aufgrund ihrer personellen Situation und den verfügbaren Marketingressourcen nicht die Möglichkeit für eine aufwendige Onlinepräsenz haben. Bei 62 Prozent der Handwerker liegt das Marketingbudget unter 1000 Euro pro Jahr.

In der mobilen Welt der Tablet-PCs und Smartphones ist das Handwerk laut Studie erst recht noch nicht angekommen, wie die Umfrage weiter deutlich macht: Nur 15 Prozent der Handwerksunternehmen mit eigener Website bieten diese auch in einer für mobile Endgeräte optimierten Version an.

Internetpräsenz muss nicht teuer sein

Tipp: Handwerksbetriebe, die weder Mittel noch Personal für eine Website haben, können dennoch im Internet präsent sein. Ein Engagement bei Facebook oder Google+ ist beispielsweise nicht teuer oder besonders aufwendig. Wer als Handwerksunternehmer kreative Ideen hat und eine breite Zielgruppe erreichen will, sollte solche sozialen Netze für seine Zwecke nutzen. Einige Telekommunikationsanbieter machen es Kunden darüber hinaus möglich, über ein Baukastenprinzip mit vorgefertigten Elementen ihre eigene Betriebshomepage relativ zügig zu erstellen. Auch Branchenverzeichnisse wie beispielsweise die Gelben Seiten oder Ausschreibungsportale wie handwerkerfinden.com erhöhen die Sichtbarkeit im Netz. Aber Vorsicht: Im Internet sind auch unseriöse Anbieter unterwegs – hier profitiert in erster Linie deren Geldbeutel über unverhältnismäßig teure Dienstleistungen.