Einlagensicherung mit Garantie

Zypern hat als erstes Land die privaten Spareinlagen seiner Bürger beansprucht. Warum die Einlagen in Deutschland noch ­sicher sind und welche Anlagetipps der Experte den Unternehmen gibt.

  • Bild 1 von 3
    © Joachim Wendler/iStockphoto
    Einlagensicherung: Deutsche Sparer haben in der Eurokrise Angst, dass ihre Einlagen nicht mehr sicher sind.
  • Bild 2 von 3
    © Chart: handwerk magazin
    Eigenkapital: Die Privatbanken haften im Insolvenzfall mit 30 Prozent ihres Eigenkapitals.
  • Bild 3 von 3
    © Eilers
    „Anleger ­sollten nicht alle Eier in ein Nest legen.“ Uwe Eilers, ­ Vermögensverwalter der Geneon Vermögens­management AG, Königstein / Taunus.

Spareinlagen sicher deponieren

Deutsche Handwerker fürchten um ihre Ersparnisse. In der Eurokrise, in der Länder und Banken wie in Griechenland oder Zypern fast pleite sind, machen sich auch deutsche Sparer Sorgen um ihr Geld. Die Angst, dass auch ihre Anlagen in der europäischen Staatsschuldenkrise irgendwann tei­­­l­enteignet werden oder gar im Falle einer Bankeninsolvenz weg sind, ist bislang aber noch unbegründet. Sicherungsfonds der Banken garantieren den Sparern, dass ihr angelegtes Kapital auf Girokonten, in Form von Sparbriefen oder auf Tagesgeldkonten im Falle einer Bankeninsolvenz zurückerstattet wird. Der Erstattungsbetrag richtet sich nach der Eigenkapitalquote der jeweiligen Bank.

Die Banken in Ländern wie Zypern oder Griechenland können ihre Kunden nicht entschädigen. Ihre Liquidität ist aufgrund von riskanten Anleihegeschäften, fehlender Bankenaufsicht und der Passivität der Regierungen nicht mehr gewährleistet. Mit Zypern greift zum ersten Mal ein europäischer Mitgliedsstaat auf die privaten Einlagen seiner Bürger zu.

Uwe Eilers, unabhängiger Vermögensverwalter, bringt das Thema Einlagensicherung auf eine einfache Formel: „Je stärker die Finanzlage des Staates ist, desto sicherer ist die Einlage des Kunden bei der dortigen Bank.“

Deutsche Anlagen sind sicher

Deutsche Handwerksunternehmer, die ihr Geld bei einer Privatbank anlegen und versteuern, sind im Falle einer möglichen Pleite ihrer Bank des Vertrauens durch die gesetzliche Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) abgesichert. Die EdB sichert Einlagen von bis zu 100 000 Euro ab. Die meisten Privatbanken sind zudem freiwillig Mitglieder des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB). Einlagen, die über den gesetzlich garantierten 100 000 Euro liegen, deckt der Sicherungsfonds des BdB ab. Der BdB übernimmt die Einlagensicherung bis zur jeweiligen Sicherungsgrenze der Bank. Finanzinstitute, die im BdB Mitglied sind, garantieren eine Einlagensicherung von 30 Prozent des haftenden Eigenkapitals der Bank. Die Deutsche Bank hat zum Beispiel ein Eigenkapital von circa 53,4 Milliarden Euro. Das Finanzinstitut müsste im „Fall der Fälle“ insgesamt 24 Millionen Privat- und Geschäftskunden entschädigen. Die Privatkunden der Tochter Postbank miteinbezogen.

Bei den Volks- und Raiffeisenbanken sowie den Sparkasssen ist das Anlagekapital auch gut geschützt. Die Risiken, zahlungsunfähig zu werden, sind bei den einzelnen Banken gering, weil sie aus einem dichten Netz vieler kleiner Filialen bestehen und sich gegenseitig unterstützen (Institutssicherung). „Noch nie ist eine Volks- oder Raiffeisenbank Pleite gegangen und wir mussten noch nie jemanden entschädigen“, sagt Steffen Steudel vom Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken. Stefan Marotzke vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband ergänzt: „Wir lassen erst gar keine Bank pleitegehen, deshalb brauchen wir auch keine Einlagensicherung wie die privaten Banken.“

Einlagensicherung im Ausland

Will man im Nicht-EU Ausland sein privates oder geschäftliches Vermögen sicher anlegen, sollten deutsche Handwerksunternehmer die Kriterien zur Einlagensicherung mit der betreffenden Bank im Vorfeld der Anlage abklären.

In Deutschland oder der Schweiz ist das zyprische Teilenteignungsverfahren bislang noch undenkbar. Jürgen Fitschen, Co-Vorstand der Deutschen Bank und neuer Präsident des BdB, glaubt nicht, „das Zypern eine Blaupause für Europa ist“, wie er bei seiner Amtseinführung in Berlin sagte. Wer sein Erspartes in Deutschland anlegt, braucht keine Enteignung befürchten.

Kapital richtig anlegen

Gleichwohl rät Uwe Eilers Unternehmern zu einer diversifizierten Anlegestrategie: „Man sollte nie alle Eier in einen Korb legen.“ Es ist für den Bankkunden risikoärmer, Einlagen auf mehrere Anlageformen zu verteilen. Eine Mischung aus verschiedenen Aktien, Aktienfonds und Immobilien ist dem Finanzexperten zufolge die beste Anlagestrategie. Geht ein Geschäft schief, sei die Fallhöhe nicht so groß. Unternehmer sollten ihr Kapital derzeit aber „nicht auf dem Geldmarkt anlegen“, weil der Zinssatz sehr schlecht ist. Das wäre für Handwerker „eine Verlustrechnung“, wie Eilers erklärt. Die Inflation tilge in diese Fall den Zinssatz wieder. Klassische Geldanlagen wie Girokonten oder Tagesgeldkonten lohnen sich eher. Je nach Höhe der Eigenkapitalquote einzelner Banken oder Bankengruppen, erstatten diese im Falle einer drohenden Insolvenz dem Handwerksunternehmer sein Erspartes zurück.