Überblick
Diese Tipps helfen beim Energiesparen in Büro und Werkstatt
„Trotz der starken Preiserhöhungen in den letzten Jahren liegen die Energiekosten in vielen Betrieben offenbar weiterhin unterhalb jener kritischen Schwelle, ab der konsequent Einsparpotenziale genutzt werden“, wundert sich Ullrich Kornhardt, stellvertretender Geschäftsführer des Deutschen Handwerksinstituts (DHI) in Göttingen. Vor allem in kleinen Betrieben sieht der Experte jede Menge Rationalisierungsmöglichkeiten. Das Spektrum reicht vom gezielten Einkauf von stromsparenden PCs und anderen IT-Endgeräten bis zum effizienteren Anlagenbetrieb mit modernen Pumpen- und Druckluftsystemen. Hier einige Tipps:
Bürogeräte
Ein Laptop verbraucht im Normalbetrieb fast dreimal weniger Strom als ein Desktop mit Flachbildschirm. Wer zusätzlich die Energiesparfunktion aktiviert, spart nochmals 80 Prozent des benötigten Stroms. Auch abschaltbare Steckdosenleisten lohnen sich, denn sie unterbinden den Standby-Betrieb von Elektrogeräten.
Für das Fax gilt das Gleiche wie für die restliche Büroausstattung. Zum Stromsparen raten Experten hier den Einsatz eines Vorschaltgerätes; dieses aktiviert das Gerät erst dann, wenn ein Fax eingeht. So entfällt auch die Standby-Zeit.
Beleuchtung
Im Büro, an Schreibtischen oder in der Werkstatt sollten statt herkömmlicher Glühbirnen Energiesparlampen brennen. Diese brauchen bei gleicher Leistung fünfmal weniger Strom und leben länger. Mit elf Watt Leistung haben sie eine Betriebsdauer von 10000 Stunden, das ist rund zehnmal so viel wie eine Glühlampe. Damit erbringt sie nach Berechnungen der Deutschen Energie-Agentur (dena) eine Ersparnis von fast 80 Euro gegenüber herkömmlichen Glühbirnen. Für die Ausleuchtung von Waren und Produkten eignen sich Energiesparlampen allerdings nur begrenzt, da sie die Farben in ihrer Umgebung in unterschiedlicher Qualität wiedergeben.
Maschinenpark
Bei den meisten Unternehmen liegt das größte Optimierungspotenzial nach Auskunft der Hessischen Energiespar-Aktion im Druckluftsystem. Hier verursachen beispielsweise undichte Antriebssysteme 30 bis 50 Prozent unnötigen Stromverbrauch. Das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) hat bereits 1999 den Energieverbrauch für das Metall-, Kfz-, Holz- und Baugewerbe sowie von Bäckereien, Fleischereien, Wäschereien und Chemischen Reinigungen eingehend untersucht. Dabei wurde unter anderem die oben genannte These bestätigt: Am meisten Strom verbrauchen in Kfz-Werkstätten demnach Absauganlagen sowie Kompressoren. Des Weiteren kam heraus, dass beispielsweise im Metall- sowie im Holzgewerbe am meisten Energie zum Heizen von Räumen und Wasser verbraucht wird. Eine weitere Erkenntnis: Bei einem Elektromotor entfallen weniger als drei Prozent der Lebenszykluskosten auf die Anschaffung, aber 95 Prozent auf den Energieverbrauch.
Heizung
Gute Wärmedämmung von Gebäuden, Leitungen und Ventilen bringt hohe Ersparnis. Achten Sie auf die richtige Dimensionierung und Auslegung von Heizungen. Nutzen Sie Abwärme aus der Produktion zum Heizen.
Öko-Audit
Viel bringt es, sich nach dem EG-Öko-Audit zertifzieren zu lassen. Gut 400 Betriebe haben das Verfahren bisher abgeschlossen.
Bereits einfache Maßnahmen wirken sich aus, berichtet Frank Geiben, Bäckermeister in der Eifelgemeinde Hillesheim. „Wir vermeiden jetzt Leerlaufzeiten des Backofens und haben die Gefriermaschinen an einen kühleren Standort verlagert.“