Der Ex-Rennfahrer

Hans Binder, Geschäftsführer eines der größten Holzbetriebe Österreichs und ehemaliger Motorsportler, trieb den BMW X1 durch das verschneite Zillertal.

In den 70er Jahren fuhr Hans Binder Formel-1-Rennen. Heute macht der Geschäftsführer von Binderholz auf Dienstreisen häufiger Abstecher in die Berge. - © pacepix.com

Der Ex-Rennfahrer

Wie empfindlich ist Ihr Magen?“ fragt Hans Binder vorsichtshalber. Nach den ersten Kurven wird klar, was er meint. Denn der Geschäftsführer von Binderholz und – viel entscheidender für die Reaktion des Magens – ehemalige Motorsportler verschont den BMW X1 nicht. Sobald er Platz genommen hat, dreht er eine rasante Runde auf dem Firmenparkplatz – „damit ich weiß, worauf ich mich einstellen kann“, sagt er. Dann geht es steil den Berg hinauf. Wenn er kann, beschleunigt er den Diesel auf der engen Passstraße auf 60 Sachen, kurz vor Kurven bremst er, um sie in optimaler Linie zu fahren. Es geht immer höher – auf das Wiedersberghorn. Aus der grauen Straße wird ein weißer Forstweg. Der Schnee ist nur leicht angepresst – vom Förster mit seinem Schneemobil. „Wir müssten auf 1600 Meter sein“, sagt Binder. Nebel lässt die Grenzen der Straße im Schnee verschwinden. Für Binder kein Grund, vom Gas zu gehen. „Das Auto kommt problemlos voran“, sagt der ehemalige Formel-1-Pilot. „Die Technik ist gut. Kann man sie auch ausschalten?“

Herr Binder, sind sie den X1 schon gefahren?

Bisher noch nicht. Meine Frau hat ihn getestet. Aber bestimmt nicht so wie ich.

Wie fährt er sich denn?

Der Motor hat Power. Mir gefällt das Drehmoment, die Lenkung ist neutral. Auf dem Schnee merkt man, wie die Elektronik arbeitet. Das hat nichts mehr mit den ersten Allradantrieben in den 70er Jahren zu tun. Mit meinem ersten Auto mit Allradantrieb bin ich die Passstraße nach Königsleiten gefahren. Nur beim Runterfahren habe ich mich über- und die Kraft des Autos unterschätzt. Das Auto kam in einem Erdwall zum Stehen. Totalschaden. Wie geht es Ihrem Magen?

Nicht so gut.

Deswegen fahre ich immer selbst. Bis zu 1500 Kilometer am Tag. Am liebsten Bergstraßen, das macht mehr Spaß. Auf der Straße hoch zum Wiedersberghorn teste ich immer meine neuen Autos.

Vermissen Sie die Zeit als Rennfahrer?

Nein. Ich habe mich Ende der 70er Jahre bewusst für das Unternehmen und gegen den Formel-1-Sport entschieden. Unter anderem, weil damals in jeder Saison ein oder zwei Piloten gestorben sind. Ich fahre nur noch privat. Und mit diesem Auto hier macht’s gerade besonders Spaß. Ich habe mich ehrlich gesagt verliebt.

Sybille Schikora

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