Die wichtigsten Fakten
Das müssen Sie zur Police wissen
Die Betriebshaftpflichtversicherung ist gerade für Unternehmensgründer ein wichtiges Thema. Der unabhängige Versicherungsberater Werner Fütterer erklärt, worauf Sie bei dieser Police achten sollten.
Vertrag. Wer einem anderen Schaden zufügt, ist gesetzlich zum Schadenersatz verpflichtet in unbegrenzter Höhe. Firmen können das Risiko mit einer Betriebshaftpflichtversicherung freiwillig absichern. Sie deckt Sach- und Personenschäden ab, die Kunden, Lieferanten oder Besuchern zugefügt wurden. Unternehmer und Mitarbeiter sind ebenfalls versichert. Die betriebliche Haftpflichtversicherung wehrt unberechtigte Ansprüche ab, notfalls gerichtlich, und ersetzt Schäden nur, soweit Sie dazu gesetzlich verpflichtet sind. Die Prämie richtet sich nach Lohn- und Gehaltssumme oder Mitarbeiterzahl und nach Branche/Betriebsart.
Auswahl. Die Wahl der Police sollte sich an Prämie und Konditionen orientieren. Viele Gesellschaften halten sich an die Musterbedingungen vom Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Nur wenige trauen sich, zu Gunsten ihrer Kunden bessere Lösungen anzubieten.
Deckungssummen. Das eigene Schadenszenario durchgehen: Ist der Betrieb überwiegend in eigener Werkstatt oder beim Kunden, in kleinen Privathäusern oder Einkaufscentern tätig? Grundsummen von ein bis zwei Millionen Euro für Personen- und Sachschäden nicht unterschreiten. Bei größeren Aufträgen kann die Summe projektgebunden aufgestockt werden (Exzeden-tenversicherung).
Bearbeitungsschäden. Mindestens mit 50000 bis 100000 Euro absichern. Es kursieren immer noch Verträge mit 10000 oder 20000 Euro. Bei Arbeiten in der eigenen Werkstatt beachten, dass auch dort Bearbeitungsschäden versichert sind.
Umweltschäden. Überall da, wo mit giftigen oder umweltrelevanten Betriebsstoffen gearbeitet wird, auf die Umweltdeckung achten und die betriebliche Haftpflicht-Grunddeckung gegebenenfalls um diesen Baustein oder eine eigene Umwelthaftpflichtpolice ergänzen.
Betriebsbeschreibung/Risikobeschreibung. Die Fakten zusammenfassen:mit allen handwerks-/betriebstypischen Tätigkeiten im Innen- und Außenbereich. Am bes-ten auf Makler- oder Beraterhilfe zurückgreifen. Daraus ergibt sich der Versicherungsschutz und der Schadenersatz.
Ausschlusskatalog. Genau prüfen! Darauf achten, dass Allmählichkeitsschäden versichert sind. Sie sind unentbehrlich für Firmen, die auf fremden Grundstücken oder beim Kunden arbeiten.
Selbstbehalte. Sie senken die Prämie spürbar und schärfen die Eigenverantwortung.
Rahmenverträge. Sie helfen Betrieben beim Prämiensparen, sind aber selten. Bei Fachverbänden nachfragen.
Mitarbeiter. Sie sollten für das Thema Haftpflichtschäden sensibilisiert werden. Bei Fachverbänden nach Infoabenden und Vorträgen erkundigen.