Lernen ist das zentrale Motto der Betriebswirte im Handwerk. Doch was treibt die Menschen an, die diesen anspruchsvollen Abschluss in der Tasche haben? handwerk magazin stellt Absolventen und ihre persönlichen Erfolgsgeschichten vor.
Traumberuf als Kind
Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern, schon in jungen Jahren über einen Beruf nachgedacht zu haben. Irgendwann hatte ich wohl mal so was wie Busfahrer auf dem Schirm. Später in der Hauptschule gab es wenig Hilfe bei der Berufswahl, über ein Praktikum bin ich dann zur Maler- und Lackierer-Ausbildung gekommen.
Das treibt mich an
In der Ausbildung war ich noch sehr introvertiert. Das hat sich komplett gewandelt und ich habe inzwischen großen Spaß an meinem neuen Image als Rampensau. Als Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft nutze ich die Chance, die Dinge, die ich früher selbst negativ erlebt habe, zu verbessern. Etwa, indem wir in der Berufsorientierung aufzeigen, welche großartigen Karrierechancen das Handwerk bietet, oder ich für Innungen laut sein darf.
Einstellung zum Lernen
Als visueller Typ konnte ich mit der Art und Weise der in der Schule präsentierten Wissensvermittlung nur wenig anfangen. Das praktische Lernen in der Ausbildung war zwar eher so mein Ding, doch mir war schon relativ früh klar, dass ich nicht ewig auf dem Gerüst stehen wollte. Mein Ziel war ein administrativer Job im Handwerk.
Betriebswirt geworden, weil …
… ich vor allem mir und vielen anderen zeigen wollte, dass ein beruflicher Aufstieg im Handwerk auch für einen nur mittelmäßigen Hauptschüler möglich ist. Dabei hatte ich meine Klassenlehrerin vor Augen, die trotz der schlechten Noten immer an mich geglaubt hat. Sie sagte oft: „Daniel, deine Zeit kommt noch.“ Recht hatte sie.
Das schönste Erlebnis im Job
Alle sechs Monate erlebe ich bei der Freisprechungsfeier junge und motivierte Handwerker, die stolz ihren Gesellenbrief abholen. Zu sehen, wie sie sich weiterentwickeln und ihren Weg gehen, gibt einem unheimlich viel zurück.
Da möchte ich in zehn Jahren stehen
Als Stimme des Handwerks möchte ich die SPD im sächsischen Landtag vertreten. Handwerker schimpfen oft über „die“ Politik, doch um etwas zu verändern, müssen wir uns politisch und im Ehrenamt engagieren.
Zur Person
- Name: Daniel Siegel
- Alter: 33
- Ausbildung: Maler und Lackierer
- Aktueller Job: Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft in Görlitz
Kurzbeschreibung in drei Hashtags
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