„Clustern“ im Handwerk: Warum Netzwerken Sinn macht

Handwerker „clustern“ zu wenig. Unternehmer aus Baden-Württemberg haben ein Veranstaltungskonzept erarbeitet und präsentiert, das die Handwerker motivieren will, Netzwerke zu bilden. Wie man richtig clustert und von Netzwerken profitiert.

Cluster
In Clusterinitiativen profitieren Handwerksunternehmen von dem Netzwerken mit Wirtschaft und Forschung. - © koszivu/Fotolia.com

Das Handwerk soll mehr clustern und von neuen Netzwerken über den eigenen Tellerrand hinaus gewinnbringend profitieren. Das fordert der Baden-Württembergische Handwerkstag, der hierfür ein Veranstaltungskonzept entwickelt hat. Im Kern geht es um die Vernetzung von Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie Wirtschaftsorganisationen mit dem Handwerk.

Handwerksunternehmer, die sich in eine Clusterinitiative einbringen, sind automatisch mit den neuesten Forschungsentwicklungen aus der Wissenschaft und Industrie vernetzt. Das Veranstaltungskonzept präsentierten die Teilnehmer auf dem Unternehmerabend zu „Technologietrends in der Energiespeichertechnik“.

Handwerksbetriebe profitieren vom Clustern

Die Handwerksunternehmer haben gemeinsam mit der Wissenschaft die „Potenziale für eine verstärkte Zusammenarbeit von Handwerksbetrieben“ diskutiert. Stefan Schütze, Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik beim Baden-Württembergischen Handwerkstag, machte deutlich, „dass Cluster für kleine Handwerksbetriebe eine Möglichkeit sein kann, um Größennachteile abzubauen“. Cluster würden demnach „beispielsweise zentral Aktionen wie Messeauftritte oder Unternehmerreisen organisieren, für die es einem Kleinbetrieb an Ressourcen oder Zeit mangelt“, so Schütze  weiter.

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Warum clustern?

Die Initiative „Handwerk ins Cluster“ nennt sieben Gründe, warum es sich für Handwerksbetriebe lohnt, sich zu clustern:

  • Unterstützung: Clusterinitiativen vermitteln Kontaktevermittlung, Informationen und Beratungen auch außerhalb des Handwerks an.
  • Cluster bieten einen Kompetenzpool. Durch die Vernetzung mit Experten aus der Wissenschaft und Industrie, kommen Handwerksbetriebe leichter an zusätzliche Ressourcen heran.
  • Handwerksunternehmer profitieren in der Clustergemeinschaft von besseren Kontakten zu regionalen Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft.
  • Clusterinitiativen schaffen mehr Transparenz im regionalen Wirtschaftsgefüge. Daraus können Betriebe neue Kundengruppen und Märkte auch außerhalb der Region und der Branche erschließen.
  • Clustergemeinschaften erleichtern die regionale Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern, Zulieferern und Politikern.
  • Die Vielzahl potenzieller Arbeitgeber innerhalb einer Region mit Clusterinitiativen ist attraktiv und lockt überregionale Fachkräfte ins Handwerk.
  • In einer Clustergemeinschaft können sich Handwerksbetriebe vermarkten und internationalisieren – so zum Beispiel auf Messen und Unternehmensreisen.
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So gehen Sie vor, wenn Sie clustern wollen

Handwerksunternehmer die sich über eine Clusterinitiative in Ihrer Region informieren wollen, können dies auf drei Wegen tun.

1) Eine Übersicht über alle Clusterinitiativen finden Handwerker im Cluster-Atlas 2012 (für Baden-Württemberg). Deutschlandweit informiert das Bundeswirtschaftsministerium unter www.go-cluster.de/de über Wege in die Clustermitgliedschaft im jeweiligen Bundesland.

2) Finden Unternehmer nicht gleich die passende Initiative für Ihre Branche, beraten die Innovationsberater der Handwerkskammern, welche Cluster-Initiative für den jeweiligen Betrieb interessant ist. Der Berater stellt dann den Kontakt zu der Clusterinitiative her.

3) Betriebe können sich auch direkt an Ihren regionalen Clusterkontakt wenden und beraten lassen. Die Kontaktdaten der Berater können ebenfalls bei der zuständigen Handwerkskammer in Erfahrung gebracht werden.

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