Chef Kombi
Über 1.200 Handwerksunternehmerinnen und -unternehmer haben den Chef-Kombi 2017 gewählt. Auf der IAA in Frankfurt, der größten Autoschau der Welt, erhielten die Sieger des Chef-Kombi-Wettbewerbs 2017 ihre Preise. Neben Audi und VW durfte auch Škoda jubeln.
Nachdem über 1.200 Handwerkerinnen und Handwerker den "Chef-Kombi 2017" gewählt hatten, bekamen die glücklichen Sieger nun bei der IAA in Frankfurt ihre Preise überreicht. Der Chef-Kombi-Wettbewerb wird alle zwei Jahre von "handwerk magazin" und der "Deutschen Handwerks Zeitung", den beiden Wirtschaftspublikationen von Holzmann Medien, gemeinsam vergeben. Bei dem Wettbewerb standen wieder zwei Kategorien zur Wahl. Zusätzlich gab es eine Importwertung.
Handwerk und Autoindustrie stark miteinander verbunden
Joachim Damasky, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), sprach von turbulenten Zeiten und freute sich, dass das Handwerk trotzdem großes Interesse an Autos zeigt. Damasky lobte auch die Tradition des Chef-Kombi-Wettbewebs. Verleger Alexander Holzmann betonte auf der Preisverleihung, das Handwerk und die Autoindustrie seien stark miteinander verbunden. Alle Sieger bedankten sich bei den am Wettbewerb teilnehmenden Handwerkern für das Vertrauen, das Sie der jeweiligen Marke schenkten.
Joachim Damasky, Geschäftsführer des VDA, sagte bei der Preisverleihung, die Autoindustrie müsse künftig stärker mit der IT-Branche zusammenarbeiten.
"Das Handwerk und die Autoindustrie sind eng miteinander verbunden", sagte Verleger Alexander Holzmann bei seiner Rede auf der IAA in Frankfurt.
Die Sieger sind:
In der Oberklasse:
1. Audi A6 Avant
Daten | Benziner (von - bis) | Diesel (von - bis) |
---|---|---|
Leistung KW/PS | 140/190 - 185/242 | 110/150 - 240/326 |
Grundpreis EURO | 44.300 - 51.800 | 42.700 - 70.550 |
Ladevolumen Liter: 565 -1.680
2. Mercedes-Benz E-Klasse T-Modell
Daten | Benziner (von - bis) | Diesel (von - bis) |
---|---|---|
Leistung KW/PS | 135/184 - 245/333 | 110/150 - 190/258 |
Grundpreis EURO | 48.665 - 65.456 | 47.713 - 65.456 |
Ladevolumen Liter: 640 - 1.820
3. BMW 5er Touring
Daten | Benziner (von - bis) | Diesel (von - bis) |
---|---|---|
Leistung KW/PS | 135/184 - 330/450 | 110/150 - 230/313 |
Grundpreis EURO | 44.000 - 75.700 | 43.200 - 61.900 |
Ladevolumen Liter: 560 - 1.670
In der Mittelklasse:
1. Volkswagen Passat Variant
Daten | Benziner (von - bis) | Diesel (von - bis) |
---|---|---|
Leistung KW/PS | 92/125 - 206/280 | 88/120 - 176/240 |
Grundpreis EURO | 27.825 - 47.425 | 27.825 - 47.850 |
Ladevolumen Liter: 650 - 1.780
2. Audi A4 Avant
Daten | Benziner (von - bis) | Diesel (von - bis) |
---|---|---|
Leistung KW/PS | 110/150 - 185/252 | 90/122 - 200/272 |
Grundpreis EURO | 32.950 - 44.400 | 35.950 - 52.400 |
Ladevolumen Liter: 505 - 1.510
3. Mercedes-Benz C-Klasse T-Modell
Daten | Benziner (von - bis) | Diesel (von - bis) |
---|---|---|
Leistung KW/PS | 115/156 - 245/333 | 85/116 - 150/204 |
Grundpreis EURO | 33.439 - 54.145 | 35.819 - 48.314 |
Ladevolumen Liter: 490 - 1.510
In der Importwertung:
1. Škoda Superb Combi
Daten | Benziner (von - bis) | Diesel (von - bis) |
---|---|---|
Leistung KW/PS | 95/125 - 206/280 | 88/120 - 140/190 |
Grundpreis EURO | 26.090 - 39.290 | 27.990 - 33.990 |
Ladevolumen Liter: 660 - 1.950
2. Volvo V90
Daten | Benziner (von - bis) | Diesel (von - bis) |
---|---|---|
Leistung KW/PS | 187/254 - 235/320 | 110/150 - 173/235 |
Grundpreis EURO | 53.000 - 60.600 | 42.450 - 57.500 |
Ladevolumen Liter: 560 - 1.526
3. Škoda Octavia Combi
Daten | Benziner (von - bis) | Diesel (von - bis) |
---|---|---|
Leistung KW/PS | 63/86 - 132/180 | 66/90 - 135/184 |
Grundpreis EURO | 18.150 - 25.890 | 21.610 - 36.850 |
Ladevolumen Liter: 610 - 1.740
In der Oberklasse lag der Audi A6 Avant recht deutlich vor Mercedes und BMW. Allerdings ist das Modell des neuen BMW 5er Touring, das in der Wahlbeilage schon abgebildet war, erst nach deren Erscheinen ausgeliefert worden, so dass die Leser aus eigenen Erfahrungen nur das alte Modell bewerten konnten.In der Mittelklasse gab es ein sehr knappes Rennen zwischen den ersten dreien. Die Importwertung gewann der Škoda Superb Combi souverän .
Ralf Weichselbaum, Leiter des Großkundenverkaufs bei Audi, freute sich, „dass wir zum vierten Mal in Folge den Chef-Kombi des Jahres in der Kategorie Oberklasse mit dem Audi A6 Avant gewonnen haben“. Handwerker würden an den Avant-Modellen offensichtlich „das große Laderaumvolumen und das beeindruckende Raumgefühl“ schätzen.
Freude auch bei VW. Alexander Thill, Leiter Vertrieb an Groß- und Direktkunden bei VW, sieht den Gewinn in der Kategorie Mittelklasse als Bestätigung, „dass der Passat Variant wichtige Anforderungen der Handwerkskunden in sich vereint: hohe Zuverlässigkeit, niedrige Betriebskosten, volle Alltagstauglichkeit und jede Menge Platz“.
Frank Jürgens, Sprecher der Geschäftsführung von Škoda Deutschland, freute sich über die Auszeichnung so besonders, „weil die Leser von handwerk magazin und der Deutschen Handwerks Zeitung, also die Nutzer der Automobile, ihren Chef-Kombi küren“. Denn wer könnte Autos besser nach ihrem tatsächlichen Wert beurteilen als die, die täglich mit ihnen unterwegs sind, so Jürgens.
So wurde gewählt
Die Leser konnten unter fünf Oberklasse- und 18 Mittelklasse-Kombis auswählen. Als Informationen hatten sie wichtige technische Angaben wie Hubraum, Leistung, Ladevolumen, CO2-Ausstoß, aber auch die Kosten pro Kilometer und den Grundpreis. Bei der Motorisierung (Benziner oder Diesel) gab es keine Vorgaben. Neben diesen harten Fakten bestimmten aber auch persönliche Erfahrungen, Markentreue oder die Optik der Fahrzeuge die Wahlentscheidung.
Zusätzlich zur Wahl des Lieblings-Kombis beantworteten die Leser auch Fragen, zum Beispiel, nach welchen Kriterien sie Fahrzeuge auswählen. Am wichtigsten sind Handwerkern die Qualität, gefolgt von Fahreigenschaften und Platzangebot. Am unwichtigsten ist – wer hätte das gedacht – die Marke, auch der Preis hat im Ranking nur einen Mittelplatz, genauso wie der Verbrauch.
Ob die aktuelle Diskussion um den Diesel einen Einfluss auf die diesjährige Chef-Kombi-Wahl hatte, lässt sich nicht beantworten. Bei der Wahl gab es nämlich keine Entscheidungsmöglichkeit zwischen Benziner- und Dieselmotoren. Es wurde nur die Bandbreite der Motorisierung vorgestellt.
Allerdings fragte handwerk magazin die Teilnehmer am Wettbewerb, welche alternativen Antriebe sie grundsätzlich bei Fahrzeugen für geeignet halten. Fast die Hälfte nannte den Hybridantrieb, der Elektroantrieb landete auf Platz zwei. Analysiert man den Kombi-Markt, so haben Käufer auch nur wenige Alternativen zum klassischen Verbrennungsmotor. Hier wird interessant sein, welche Entwicklung sich einstellt.
Autofahren der Zukunft
Auch autonomes Fahren scheint bei den Handwerkern keinen allzu großen Stellenwert zu haben. Zumindest wurden bei den Kauf-Entscheidungskriterien die Assistenzsysteme von der Mehrheit als weniger wichtig angekreuzt.
Trotzdem hat handwerk magazin bei den Gewinnern nachgefragt, wie denn Firmenchefs in Zukunft mit dem Auto unterwegs sein werden. Ralf Weichselbaum von Audi nennt als Perspektive den für hochautomatisiertes Fahren auf dem sogenannten Level 3 entwickelten Audi A8. Hier übernimmt der Staupilot auf Autobahnen und Bundesstraßen im Fall von zäh fließendem Verkehr bis 60 km/h die Fahraufgabe: Er fährt an, beschleunigt, lenkt und bremst. Der Fahrer kann die Hände vom Lenkrad nehmen und sich anderen fahrzeugintegrierten Tätigkeiten widmen. Da für pilotierte Fahrfunktionen weltweit unterschiedliche gesetzliche Rahmenbedingungen gelten, bringt Audi dieses Feature sukzessive in Serie.
Alexander Thill von VW verweist darauf, dass der Passat Variant bereits heute auf Wunsch über eine Vielzahl moderner Assistenzsysteme, wie die automatische Distanzregelung (ACC), den Spurhalteassistenten (Lane Assist) oder den Stauassistenten verfügt. In Zukunft werde hier schrittweise immer mehr möglich sein, vom t eilautonomen Fahren in bestimmten Umgebungen bis hin zum vollautonomen Betrieb komplett ohne Fahrer.
Frank Jürgens von Škoda verspricht, clevere Ideen zu realisieren, die das Autofahren auch für das Handwerk und dessen Chefs noch effizienter, ressourcenschonender, sicherer und komfortabler machen: „Vielleicht nutzen wir unsere Autos eines Tages ja wirklich als rollendes Büro, wir werden es erleben.“
Autokauf geplant
Laut handwerk-magazin-Umfrage planen 66,8 Prozent der Teilnehmer am Chef-Kombi-Wettbewerb eine Fahrzeug-Neuanschaffung, 26,7 Prozent davon in den nächsten sechs Monaten, 39,4 Prozent in den nächsten zwei Jahren. 32,5 Prozent wollen sich einen Kombi kaufen, 31,6 Prozent einen Transporter bis 7,7 Tonnen Gesamtgewicht. Es wird spannend, wie der Automarkt bis dahin aussieht.
IAA 2017 im Zeichen automobiler Transformation
Elektromobilität, automatisiertes Fahren, Dieselskandal: Die Autobranche trifft sich in stürmischen Zeiten zur wichtigsten Automesse der Welt in Frankfurt. Die IAA läuft vom 14. bis zum 24. September auf dem Frankfurter Messegelände, Tagestickets kosten ab 14 Euro an der Messekasse.
Die 67. IAA Pkw steht unter dem Motto „Zukunft erleben“ und widmet sich den Kernthemen der automobilen Transformation. Dazu gehören:
- vernetztes und automatisiertes Fahren
- die Elektromobilität
- neue Mobilitätskonzepte für die Stadt der Zukunft
Vor allem die New Mobility World bringt, als Teil der IAA, gezielt Innovatoren aller Branchen zusammen, die neue Lösungen, Technologien oder Produkte für die Mobilität von morgen und übermorgen entwickeln. Zu den Innovatoren zählt auch Facebook, das Unternehmen ist zum ersten Mal auf der IAA vertreten. Zentrale Anknüpfungspunkte zu Mobilitätsunternehmen sieht Facebook unter anderem in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Maschinelles Lernen, Virtual und Augmented Reality.