Chancen im After-Sales-Service

Die Tätigkeit als verlängerte Arm der Industrie kann für dienstleistungsorientierte Handwerker ein lukratives Zusatzgeschäft sein. handwerk magazin–Autor Stefan Bottler hat nachgeforscht, in welchen Branchen sich der Einstieg lohnt.

Maschinen- und Anlagebau
Wohl kaum eine zweite Branche ist von der Wirtschaftskrise ähnlich hart getroffen worden. Bei manchen Branchenunternehmen brachen die Auftragszahlen um über 50 Prozent ein. Als Folge wurden auch langjährige Servicetechniker entlassen. Mit hauseigenem Nachwuchs können die Lücken nicht geschlossen werden. Weil viele Unternehmen kundenspezifische Produkte herstellen, dürfte der Weiterbildungsbedarf besonders hoch sein.

Telekommunikation
Angesichts des Personalüberhangs mancher Unternehmen wie Deutsche Telekom erstaunt der Bedarf an externen Servicepartnern auf den ersten Blick. Viele Konzerne wünschen jedoch flexiblere Lösungen vor allem für die Instandhaltung und Wartung von Mobilfunkantennen und Kabelnetzen. Achtung: wegen des knallharten Preiswettbewerbs dürften die Margen gering ausfallen.

Hausgerätehersteller
Egal ob die Branche mit eigenem Werkskundendienst oder mit unabhängigen Anbietern wie Profectis oder TechnikService 24 arbeitet: Viele Unternehmen wollen ihr Serviceangebot ausbauen. Für den wachsenden Wettbewerbsdruck sorgen nicht nur immer komplexere und störanfälligere Technologien, sondern auch neue Anbieter aus Fernost, die vorzugsweise mit unabhängigen Kundendienstanbietern zusammenarbeiten. Wegen der wachsenden Nachfrage dürften diese ebenfalls an weiteren externen Servicepartnern interessiert sein.

Photovoltaik
Viele Branchenunternehmen vertrauen bislang auf festangestellte Servicetechniker. Wenn die Nachfrage nach Solaranlagen jedoch weiter floriert, wird das nicht reichen. Die ersten Anbieter arbeiten bereits mit Profectis & Co zusammen.

Elektroautos
Völlig am Anfang beim Aufbau eines Servicenetzes stehen viele kleinere Hersteller. Konzepte, bei denen Elektrohandwerker als Dienstleistungs- und Vertriebspartner agieren, existieren bislang allerdings erst auf dem Papier. Wegen der gerade beschlossenen Förderung der Elektromobilität könnte sich daraus jedoch auch im Servicebereich ein lukrativer Markt für das Handwerk entwickeln.

Quelle: Barkawi Management Consultants, eigene Recherchen