Betriebe wechseln zu Ökostrom

Das Unglück im Atomkraftwerk Fukushima hat viele Unternehmer verunsichert. Immer mehr wechseln jetzt zu Ökostrom. Aber was ist Ökostrom, wo bekommt man ihn und was kostet er?

Viele Unternehmer planen, zu Ökostrom zu wechseln. Doch woran erkennt man Strom, der aus regenerativen Ressourcen hergestellt ist? Wie viel kostet er? Und wie kompliziert ist der Umstieg? „Der Wechsel des Stromanbieters ist für Handwerksbetriebe völlig unkompliziert“, beruhigt Axel Bettendorf, Leiter des Umweltzentrums der Handwerkskammer Trier, der derzeit viele Anfragen beantworten muss.

Ökostromsiegel beachten

So leicht der Wechsel ist, so schwierig ist es, echten grünen Strom einzukaufen. Wahrer Ökostrom wird zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen. Dazu zählen Wasserkraft, Wind- und Solarenergie, Geothermie und Energie aus Biomasse. Auf dem Markt tummeln sich allerdings viele Anbieter, die zwar mit grünen Labeln werben, letztendlich jedoch einen Strom-Mix anbieten, der auch den sogenannten grauen Strom, also Atomenergie oder Strom aus Kohlekraftwerken beinhaltet.

So bieten etwa RWE, EON und Vattenfall beispielsweise Strom an, den sie mit Labeln wie „Ökotarif“ oder „Solar-Strom“ versehen. Das mag für den Einzeltarif gelten, den Löwenanteil ihrer Geschäfte machen diese Unternehmen jedoch nach wie vor mit Atom- oder Kohlestrom.

Einfacher Wechsel

Generell kann jeder Unternehmer auf grüne Energie umstellen. Die vier bekanntesten bundesweiten Anbieter von „reinem“ Ökostrom sind die Elektrizitätswerke Schönau, Greenpeace Energy, Lichtblick und Naturstrom. Entgegen der gängigen Klischees kostet der Strom aus erneuerbaren Energien auch nicht mehr. „Während viele Stadtwerke 25 Cent pro Kilowattstunde für herkömmlichen Strom verlangen, rechnen wir 21,5 Cent für unseren Ökostrom ab“, erklärt Oliver Hummel, Geschäftsführer von Naturstrom.

Wie das Internetvergleichsportal Verivox zeigt, sparen Unternehmen bei den Anbietern Naturstrom und Greenpeace Energy damit reichlich Geld. Der Gewerbestromtarif von Naturstrom beispielsweise kostet bei einem Jahresverbrauch von 25000 Kilowattstunden dabei satte 600 Euro weniger im Jahr als der Grundversorgungstarif beim örtlichen Anbieter.

Vergleichslisten mit den Preisen der unterschiedlichen Anbieter gibt es im Internet bei Portalen wie Verivox oder Check24. „Gewerbekunden können die Tarifrechner im Netz genauso leicht nutzen wie Privatkunden. Ein Wechsel dauert online gerade einmal fünf Minuten“, versichert Hummel. Alles was Unternehmer im Internet angeben müssen, ist ihre Zählernummer im Betrieb, der geschätzte Verbrauch und die eigene Postleitzahl.

Tipp: Wer jetzt zu Ökostrom wechseln will, kann dies mit unserer Checkliste "Stromanbieterwechsel" in sechs einfachen Arbeitsschritten tun.