Bauhauptgewerbe Auf sicherem Fundament

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Nach dem Boomjahr 2011 ist die Branche auch für 2012 optimistisch. Doch der Wettbewerbsdruck bleibt hart.

Immobilien sind stark gefragt, davon profitiert das Baugewerbe. - © espion- iStockphoto

Auf sicherem Fundament

Branche. Der Bau und Ausbau zählt zu den Schlüsselbranchen der deutschen Volkswirtschaft. Im handwerklichen Baugewerbe gibt es insgesamt 18 verschiedene Berufe in den Bereichen Hochbau, Ausbau und Tiefbau.

Im reinen Bauhauptgewerbe hat der Wirtschaftsbau den größten Umsatzanteil, gefolgt vom Wohnungsbau. Nachdem sich zwischen 1995 und 2005 die Zahl der Beschäftigten durch den Konjunkturabschwung auf 700000 halbierte, haben die Unternehmen in den letzten Jahren wieder deutlich mehr Personal eingestellt und versuchen auch, Fachkräfte zu halten.

Betriebsvergleich. Aus den Zahlen des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB) ergibt sich, dass kleinere Betriebe mit bis zu 19 Mitarbeitern zu 83,3 Prozent im Hochbau vertreten sind. Eine nahezu gleiche Verteilung bei Hoch- und Tiefbau ist in der Betriebsgröße mit bis zu 100 Mitarbeitern zu verzeichnen. Bei den Großbetrieben (über 100 Mitarbeiter) ist dagegen die Mehrheit von 67 Prozent Tiefbauunternehmen.

Konjunktur. Im letzten Jahr erwirtschafteten die Unternehmen ein Umsatzplus von 12,5 Prozent - von 81,9 (2010) auf 92,2 Milliarden Euro. An dieser Steigerung waren alle Sparten beteiligt. Im Hochbau sorgte die starke Nachfrage nach Wohnungen und Wirtschaftsgebäuden für das größte Plus von 13,6 Prozent. Allerdings brachte die kräftige Umsatzsteigerung für die Handwerksbetriebe keine adäquate Verbesserung der Ertragssituation. Den Unternehmen gelang es nicht, Preissteigerungen bei den Einstandskosten in den Verkaufspreisen weiterzugeben.

Aussichten. Trotz Konjunktureintrübung geht der Verband von einer Umsatzsteigerung von 2,3 Prozent bis zum Jahresende aus. Im Frühjahr erwartete der ZDB noch ein Plus von 3,8 Prozent. Der Wohnungsbau bringt weiter die meisten Aufträge. Hier zeigen sich die Auswirkungen der Finanzkrise, denn die Nachfrage nach sicheren Immobilien nimmt weiter zu. Der öffentliche Bau rutscht mit 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ins Minus. Die Zahl der Beschäftigten wird bei etwa 745000 erwartet, ein leichtes Plus. ◇

reinhold.mulatz@handwerk-magazin.de

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