Anschub für Erfinder

Innovationsgutscheine | Bund und Länder fördern Handwerker, die neue Produkte und Verfahren entwickeln. Geld gibt es für Beratung und Entwicklungskosten. Noch sind die Fördertöpfe gut gefüllt.

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    Oliver Zeller mit seiner Erfindung, einem umweltfreundlichen Ruß- und Feinstaubfilter für Öfen.
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    Das verarbeitende Gewerbe erhielt in Baden-Württemberg die meisten Innovationsgutscheine

Anschub für Erfinder

Oliver Zeller, Spezialist für Kamintechnik im bayerischen Obing mit 15 Mitarbeitern und rund einer Million Euro Jahresumsatz, sichert seine gute Stellung im Markt mit einer zugkräftigen Innovation: Der Maurermeister entwickelte einen umweltfreundlichen Ruß- und Feinstaubfilter für Öfen, die nicht mehr den Abgasnormen entsprechen. Für die Technik erhielt die Firma Zeller Kamintechnik vom Land Bayern drei Innovationsgutscheine. „Insgesamt fließen uns damit rund 20000 Euro zu“, so der Unternehmer.

Mit den neuen Innovationsgutscheinen wollen Bund und Länder kreativen Firmenchefs helfen, moderne Techniken und Produkte voranzutreiben. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) jeder Branche können profitieren, wenn sie Ideen in umsetzungsfähigen Projekten realisieren. Laut Bundeswirtschaftsministerium konzipieren gut 110000 KMUs jedes Jahr tragfähige Innovationen. Für Wirtschaftsminister Rainer Brüderle ein großes Potenzial: „Wir setzen mit den Gutscheinen positive Anreize für eine systematische Innovationstätigkeit in kleinen Unternehmen.“

Kooperation mit Wissenschaft

Die Förderung gibt es vom Bund und von einigen Ländern (siehe Kasten), die Konditionen sind ähnlich, die Zielrichtung immer gleich: Betriebe sollen neue Verfahren, Techniken oder Produkte in Kooperation mit der Wissenschaft entwickeln.

Firmen, die sich von Experten etwa einer Hochschule beraten lassen, erhalten dafür einen Zuschuss – in der Regel bis zu einer Höchstgrenze von rund 50 Prozent des Beraterhonorars. Kommt es zur Realisierung, können die Betriebe auch für Investitionskosten Förderungen kassieren.

Die Nachfrage nach Innovationsgutscheinen läuft gut an. Baden-Württemberg bewilligte über 1000, Bayern, eines der ersten Bundesländer, das mit Gutscheinen Innovationen fördert, hat seit Projektstart 400 Gutscheine an Betriebe bis zu 50 Mitarbeiter vergeben. Für Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil ist das „eine echte Erfolgsgeschichte“. Die Vielzahl innovativer Prozesse und neuer Produkte, die mit dem Gutschein angestoßen wurden, zeige, dass gerade Handwerksbetriebe hoch kreativ und erfindungsreich seien.

- reinhold.mulatz@handwerk-magazin.de

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