Ärger mit neuem Preismodell

Auftragsplattformen | Abzocke oder Qualitätssicherung? Mit der neuen Grundgebühr für alle Bieter hat MyHammer etliche Kunden verärgert. Doch es gibt auch Lob von Handwerksseite.

Andrej Babitz, Malermeister in Bad Nauheim, schätzt die Auftragsplattformen als zukunftsfähiges System zur Kundengewinnung. - © Franz Möller

Ärger mit neuem Preismodell

Zwei bis vier Aufträge wickelt Malermeister Andrej Babitz jeden Monat über MyHammer ab. Als Flatrate-Kunde zahlt er rund 1200 Euro jährlich. Ein, wie der Unternehmer aus Bad Nauheim findet, faires Modell: „Ich muss mich nicht um Werbung kümmern, bei öffentlichen Ausschreibungen muss ich auch 25 Euro pro Beteiligung investieren.“ Dass MyHammer seit 19. August nur noch Bieter zulässt, die für 19,90 Euro ein Business-Paket gebucht haben, sieht Babitz positiv: „Dadurch werden vielleicht die sogenannten Alleskönner abgeschreckt, die mit ihren Dumpingpreisen den Markt kaputt machen.“

Den heftigen Beschwerden der Handwerker begegnet MyHammer-Chef Markus Berger-de León sachlich: „Die Steigerung der Qualität ist der wichtigste Grund für die Einführung einer Mindestanforderung.“ Künftig sollen alle auf der Plattform tätigen Handwerker ein hochwertiges Firmenprofil vorweisen. Denn ein anonymes Auftreten, so Berger-de León, passe nicht zu Aufträgen, die auf Vertrauen basieren.

Folgeaufträge sichern

Was bei MyHammer für Aufregung sorgt, haben die weitaus kleineren Mitbewerber Blauarbeit und Quotatis längst realisiert: Wer mitbieten will, muss dafür zahlen (siehe Gebührenvergleich rechte Seite). Einzig bei Handwerkerfinden gibt es noch die Möglichkeit eines kostenfreien Grundeintrags. Für Andrej Babitz sind die Kontakte sowieso viel wichtiger als die Aufträge. „Die Kunden sind skeptisch und stellen deshalb oft nur kleine Ausschreibungen ein.“ Vor Ort käme es deshalb darauf an, das Vertrauen zu gewinnen. Babitz’ Erfahrung: „Wer gut verkauft, erhält nahezu immer lukrative Folgeaufträge.“

kerstin.meier@handwerk-magazin.de

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