@Normal=@Normal=[Sp"","Normal","Normal"] Abnehmhilfe vom Metzger

„Erfolg muss wehtun“, weiß Josef Pointner, Metzgermeister aus dem Allgäu. Denn bis er seine Idee, eine fettfreie Wurst, vermarkten konnte, war es ein langer, harter Weg.

Prof. Dr.-Ing. Klaus Lösche, Kälteanlagenbau-Techniker Wolfram Ungermann (v. li.) - © Andreas Bröckel
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Abnehmhilfe vom Metzger

Als die Kunden anfingen, nach fettreduzierter Wurst zu fragen, brachte das Pointner auf
eine Idee: „Fettreduzierte Produkte gab’s schon genug. Ich wollte was Neues machen: Eine Wurst ohne Fett.“
Über vier Jahre experimentiert Pointner mit Zutaten. Die Herausforderung, die Wurst ohne Fett oder künstliche Zusatzstoffe saftig zu bekommen, beherrscht ihn. In seine Idee investiert er nächtelange Arbeit und sein Privatvermögen. Als das Geld knapp wird, kündigt er Altersvorsorge und Lebensversicherung. Doch Pointner ist entschlossen, es allen zu zeigen. „Mir war klar: Entweder ich gehe Pleite oder es wird ein Riesenerfolg.“
Allein entwickelt der Metzgermeister ein komplettes Sortiment: Weißwürste, Salami, Leberkäs. Hergestellt aus magerem Muskelfleisch mit einem Fettanteil von maximal drei Prozent. Zum Vergleich: Herkömmliche Light-Produkte haben einen Fettgehalt von bis zu 20 Prozent. Um seine Erfindung zu vermarkten, besucht Pointner Wurstfabrikanten in ganz Deutschland. Begeistert von der Wurst sind viele produzieren will sie aber keiner. Schließlich hört der 57-jährige Schwabe von den Lebensmittelexperten des Fraunhofer Instituts und greift zum Telefon. „Pointner wollte seine Idee über einen großen Partner vertreiben“, erzählt Horst-Christian Langowski, Professor für Verfahrenstechnik. Beim ersten Treffen kosteten sich die Forscher durch das Sortiment. Es schmeckte ausgezeichnet und das Fraunhofer Institut erklärte sich bereit, Pointner zu helfen. Zuvor aber verfeinerten die Wissenschaftler, durch ein spezielles Verfahren der Proteinspaltung, die Rezeptur. Doch bei den Verhandlungen mit der Industrie stießen auch sie auf Skepsis: „Viele Großen haben abgesagt, weil sie dachten, das Produkt lässt sich nicht verkaufen“, erinnert sich Langowski. Von der Idee überzeugt war Edeka. Heute verkauft die Handelskette das Wurstsortiment deutschlandweit unter dem Namen „vielLeicht“ 60000 Mal pro Tag. Die Lizenzgebühren teilen sich Pointner und das Fraunhofer Institut. Seit August gibt es die Wurst auch online:
www.viel-leicht.com