Für das junge Handwerk heißen die Erfolgsmodelle für eine bessere Zukunft: Kooperation, Mitbestimmung und Vielfalt.

Das junge Handwerk in Deutschland ist auf eine starke Demokratie angewiesen. Wir benötigen langfristige sowie stabile gesellschaftliche und wirtschaftliche Verhältnisse, um eine Zukunft zu formen, in der wir uns persönlich entfalten können und unser Handwerk prosperiert. Angesichts der internationalen geopolitischen Entwicklungen mit Blick auf den andauernden, fürchterlichen russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die mehr als bedenkliche außenpolitische Neuausrichtung der USA wird deutlich, dass wir auf eine starke und handlungsfähige Politik in Deutschland und Europa angewiesen sind.
Die nächste Generation im Handwerk erwartet von den absehbaren Koalitionspartnern der künftigen Bundesregierung Kompromiss- und Verantwortungsbereitschaft. Die Bündnispartner der neuen Regierung müssen vom Wahlkampfmodus mit seinen inhaltlichen Abgrenzungen auf einen zukunftsorientierten Regierungsbildungsmodus umschalten, vom Betonen politischer Unterschiede hin zum Finden tragfähiger Gemeinsamkeiten. Das gilt nicht nur für die Koalitionsverhandlungen, sondern auch für die kommenden Jahre, in denen wir auf eine langfristig stabile Regierung angewiesen sind, die unserem Land wirtschaftliche Stärke und Selbstbewusstsein garantiert. Dafür braucht es politischen Gestaltungswillen und die Bereitschaft aller demokratischen Kräfte zu tragfähigen Kompromissen.
Von der Politik der kommenden Jahre erwarten junge Handwerkerinnen und Handwerker vor allem schnelle, verlässliche Entscheidungen – für weniger Bürokratie, bezahlbare Energie, eine gezielte Fachkräftesicherung und ein KMU-freundliches Steuer- und Abgabensystem. Jetzt ist Pragmatismus gefragt: Die neue Regierung muss zügig die Weichen für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit stellen. Wir benötigen entschlossenes politisches Handeln für eine starke Wirtschaft in einer Demokratie, in der Spaltung, Angst und Hetze ausgedient haben und soziale Stabilität als Grundlage für unsere Handwerksleidenschaft eine Selbstverständlichkeit darstellt.
Im Rahmen des Kongresses Zukunft Handwerk, der Mitte März in München stattgefunden hat, haben wir erneut hautnah erlebt, dass Kooperation, Mitbestimmung und Vielfalt die Erfolgsmodelle für eine bessere Zukunft sind. Von der erstmaligen Verleihung des Preises „Inklusion im Handwerk“, mit dem wir Junioren, die UFH und die IKK classic eine Holzmanufaktur ausgezeichnet haben, die Menschen mit Behinderung berufliche Perspektiven sowie persönliche Entfaltung bietet, über unseren Podiums-Talk mit der Präsidentin der Handwerkskammer Berlin, Carola Zarth, zum Thema Nachfolge im Ehrenamt bis hin zur unvergesslichen Netzwerkparty hat sich gezeigt: Das Miteinander gewinnt. Es wird allerhöchste Zeit, dass dies auch von der künftigen Bundesregierung erkannt wird.