Fuhrpark: Carsharing fĂŒr Handwerksbetriebe

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Neue MobilitĂ€tskonzepte wie Carsharing und Langzeitmiete können auch im Handwerksbetrieb die Fuhrparkkosten senken. Vorausgesetzt, Sie gewöhnen sich daran, kein EigentĂŒmer mehr zu sein.

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    © Micha Wolfson
    Schreinermeister Ralf Bodmer findet Carsharing praktisch und nutzt das MobilitÀtskonzept in seiner Firma.
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    © handwerk magazin
    Den angemeldeten Carsharing-Kunden stehen bundesweit ĂŒber 7000 Fahrzeuge zur VerfĂŒgung.

Autos nutzen statt kaufen

Die meisten Menschen greifen zum ZĂŒndschlĂŒssel, wenn sie mit dem Auto fahren wollen. Schreinermeister Ralf Bodmer aus Ulm schnappt sich stattdessen sein Smartphone: Wenn seine Mitarbeiter mit den beiden Lieferwagen der Firma unterwegs sind, nimmt Bodmer ein Carsharing-Auto. Per Handy bucht er den Wagen, meist zwei Stunden im Voraus.

Der Chef teilt sich bereits seit mehr als drei Jahren Autos mit anderen Kunden der Daimler-Tochter car2go, die das Projekt damals in Ulm startete. Er nutzt die Autos mittlerweile mehrere Male pro Woche. Der nÀchste car2go-Parkplatz ist nur einhundert Meter von seiner Firma entfernt.

Alternative MobilitĂ€tskonzepte wie Carsharing sind auf dem Vormarsch. Denn die Einstellung vieler Firmenkunden hat sich geĂ€ndert: „Immer mehr Unternehmer wollen ein Auto nicht mehr unbedingt besitzen, sondern schauen auf die Kosten“, sagt Peter Hellwich, Fuhrparkberater aus dem bayerischen Germering. „Und solche alternativen Konzepte können sich bei Handwerkern je nach Fahrzeugbedarf durchaus rechnen.“

Langzeitmiete als Alternative

Neben dem Carsharing, das vor allem fĂŒr Handwerksbetriebe mit Innenstadtlage interessant ist, etabliert sich mit der Langzeitmiete ein Konzept, das zwischen Kurzzeitmiete und Leasing angesiedelt ist. Die Laufzeiten beginnen gewöhnlich bei 30 Tagen. Bei Bedarf kann der Handwerker die Mietzeit auf mehrere Monate ausdehnen, hĂ€ufig sind die VertrĂ€ge nach Ablauf der Mindestzeit von Tag zu Tag kĂŒndbar. Die Tarife liegen pro Tag gerechnet unter den Preisen fĂŒr normale Mietwagen, die man nur ein paar Tage nutzt.

Flexibler als Leasing

Michael BrĂ€utigam, Elektriker aus Köln, ist mit seinem Langzeit-Miettransporter jedenfalls zufrieden. Der Chef von Elektro Kautsch in Köln beschĂ€ftigt 30 Mitarbeiter und hat 16 Fahrzeuge in Betrieb, seit Anfang des Jahres ergĂ€nzt ein gemieteter Ford Transit Connect den Fahrzeugpool. „Das Ende der Mietzeit ist offen, damit bleiben wir flexibel und können den Wagen jederzeit wieder abgeben“, sagt BrĂ€utigam.

Unterm Strich koste ihn das Auto nur rund 70 bis 100 Euro mehr pro Monat als ein Leasingfahrzeug, sagt der Chef. Bei seinem Vermieter, dem Duisburger Autovermieter Terstappen, beginnt die Langzeitmiete bei 30 Tagen.

Generell lĂ€sst sich sagen, dass Carsharing und Langzeitmiete sich im Handwerksfuhrpark lohnen können. Carsharing eignet sich mehr fĂŒr kĂŒrzere Fahrten in der Stadt und eine unregelmĂ€ĂŸige Nutzung. Die Langzeitmiete bringt mehr bei tĂ€glicher Nutzung und mehr Kilometern.